Test: Harry Potter und der Orden des Phönix

My Home is my Castle
Hogwarts ist groß, sehr groß! Und da bekanntlich bei Titeln mit einer nicht-linearen Spielmechanik weite Laufwege unumgänglich sind, schaffen hier die Entwickler solche Frustmomente raffiniert im Kämmerlein verschwinden zu lassen. Das erkaufen sich die Entwickler durch einen Kniff: Einige Wandportraits bieten euch die Möglichkeit, durch Geheimgänge unbeschwerter von A nach B zu gelangen. Allerdings wollen dafür zunächst die entsprechenden Passwörter ausfindig gemacht werden, die ihr aus kollegialen Schülern anderer Gemeinschaftshäuser heraus kitzelt. Alternativ scheucht ihr Mr. Potter über den gesamten Campus. Damit ihr euch in dem riesigen Schloss und den umliegenden Ländereien nicht verlauft, weisen euch auf Knopfdruck wie von Geisterhand Fußspuren den richtigen Weg.

„Du versperrst mir die Sicht, geh aus dem Weg!“, diesen Satz werdet ihr des Öfteren vor euch hin murmeln, da in diesem Zusammenhang zwei gravierende Kritikpunkte den Spielspaß gehörig abwerten. Zum einen stechen teils wuchtige Kameraprobleme hervor, da sich der Blickwinkel nicht nachjustieren lässt und euch deswegen nicht selten die Übersicht raubt. Die Kamera ist zwar bei weitem nicht so unpräzise wie es bei Shrek Der Dritte der Fall ist, dennoch verpasst man dem Abenteuer so einen spielerischen Dämpfer.

Wie bereits angesprochen, folgen euch Ron und Hermine auf Schritt und Tritt. Wenn man es nicht besser wissen würde, schauen die beiden Harry sogar beim täglichen Stuhlgang über die Schulter. Doch Spaß bei Seite, besonders in engen Gängen, wenn ihr umkehren wollt, versperren euch die beiden Zauberlehrlinge regungslos den Weg und bringen selbst das Nervenkostüm des toughsten Gamers zum Bersten. Warum sich unentwegt diese wuchtigen Probleme bemerkbar machen bleibt wohl ein Rätsel, worauf nur die Entwickler die passende Antwort parat haben.

06.07.2007 : Patrick Schröder