Test: Fahrenheit

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Wie bereits erwähnt, ist es die Detailverliebtheit, mit der Entwickler Quantic Dreams die drei Charaktere zeichnet. So erfahrt ihr viel aus ihrer Vergangenheit und scheinbar Nebensächliches wird plötzlich wichtig. Dazu bezieht Quantic Dreams auch das direkte Umfeld der Charaktere wie Freunde, Familie und Arbeitskollegen mit ein und lässt sie auf ihr Handeln reagieren. Hier sei wieder ein Beispiel gebracht: Während die Ex von Lucas Cane noch einige Kisten bei ihm aus der Wohnung holt, setzen sich die beiden noch einmal zusammen, um über ihre Beziehung zu reden. Nun liegt es an euch, in welche Richtung ihr das Gespräch lenkt. Die Folgen sind nicht offensichtlich, sodass es spannend bleibt. Ein trauriger Abschied, oder noch mal eine heiße Nacht? Ihr habt es in der Hand. Dabei bleibt Fahrenheit mehr oder weniger eine Art interaktiver Film, bei dem ihr an gewissen Stellen selbst eingreifen könnt und müsst. Wie in einem klassischen Abenteuer führt ihr Gespräche, sucht Räume nach Hinweisen ab und kombiniert diese dann miteinander. Auch kleine Schleichaufgaben, die meistens in Lucas Kanes Erinnerungen ablaufen, sind zu absolvieren. Leider fallen die recht nervig auf und hindern den ansonsten lupenreinen Spielfluss.

Wichtig für euer Vorankommen ist ebenfalls die Psyche eurer Charaktere. Wenn zum Beispiel die klaustrophobisch veranlagte Carla in einer Irrenanstalt von plötzlich ausbrechenden Insassen verfolgt wird, oder in einem Kellerarchiv im Dunklen vor sich hintappt, ist es wichtig, sie möglichst heil und unbeschadet „ans Licht zu führen“. Anderenfalls quittiert sie den Dienst, wodurch das Spiel zu einem schnellen Ende führen kann.

26.10.2005 : Marc Heiland