Test: Grand Theft Auto: San Andreas

Wer was werden will, der muss trainieren
Apropos Missionen. Die sind natürlich auch im neuen Teil wieder zahlreich vorhanden, halten sich jedoch in bekannt-beliebter Weise an das alte Schema F. Mal muss C.J. einen Kollegen von einem Punkt zum anderen fahren, dann wiederum soll er einen Drogendeal platzen lassen. Ab und an kommt es natürlich auch zu wilden Schießereien, wenn ihr zum Beispiel in das Gebiet einer feindlichen Gang eindringt, um eines der Bandenmitglieder aus dem Weg zu räumen. Doch nicht nur Aufgaben, die es in ähnlicher Form bereits in Vice City gegeben hat, finden sich diesmal wieder. Auch Szenetypische Spielereien wie Lowridertreffen mit getunten Wagen stehen auf dem Programm. Hier erfindet Rockstar das Rad spielerisch zwar nicht komplett neu, geht allerdings konsequent den eingeschlagenen Weg weiter, denn im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen sich der Protagonist noch einschränken musste, kann C.J. nahezu alles – außer fliegen. Denn, nachdem sich die Community darüber beklagte, dürft ihr nun endlich auch schwimmen.

Und auch der Fuhrpark wurde noch einmal kräftig aufgestockt. So ist es erstmals möglich, Traktoren, Würstchenbudenwagen oder auch Lowrider zu fahren. Bei der Beschaffung geht C.J. natürlich nicht zimperlich vor. Wer seinen Wagen nicht freiwillig rausrückt, wird einfach davon überzeugt, sein Gefährt abzutreten. Damit sich Carl auch mit stärkeren Gegnern messen kann, wurden einige Rollenspielelemente mit eingebaut. So müsst ihr nun in der Muckibude hart für euren Body trainieren. Denn - auch das ist neu: C.J. benötigt Nahrung, um die an ihn gestellten Aufgaben zu bewältigen. Hier dürft ihr zwischen Hamburgermenüs, Pizzen und vielen anderen schmackhaften Gerichten wählen. Doch Vorsicht: Wer einen Bauchansatz bekommt und nicht rechtzeitig trainiert, kommt unter Umständen nicht mehr über jeden Zaun.

Doch nicht nur euer Körper sollte gestählt, sondern auch das Ansehen, bzw. der so genannte Coolness-Faktor, sollte von euch im Auge behalten werden. Denn nichts geht über eine ordentliche Portion Respekt bei euren und vor allem den Mitgliedern der feindlichen Gangs. Um diese Werte zu steigern, verpasst euch der ortsansässige Barbier gegen ein kleines Entgelt die notwendigen Verschönerungen wie einen neuen Bart oder einen anderen Haarschnitt. Doch was wäre ein Homie ohne entsprechende Kluft und Schmuck? Auch dafür wird, das nötige in den Missionen verdiente Kleingeld vorausgesetzt, zur Genüge gesorgt. Frisch gestylt ist eben halb gewonnen. Wer sich nicht nur mit den handelsüblichen Missionen abgeben will, darf für Taxiunternehmen fahren, Feuerwehreinsätze übernehmen, zum Wetten gehen, Basketball spielen und und und. An Abwechslung mangelt es 'San Andreas' wirklich nicht.

10.06.2005 : Marc Heiland