Test: Gears of War 3

Mach’s nochmal Fenix!
Gears of War lebt vor allem von den intensiven Feuergefechten und einem funktierenden Deckungssystem. Das gilt selbstredend auch für den dritten Teil. Ermüdungserscheinungen begegnen die Entwickler mit einigen neuen Waffen (Retro-Lancer mit Bajonett, 1-Hit-Scharfschützengewehr mit verheerenden Treffern, Digger mit unterirdischen Geschossen und ein Beil, das der Fantasie eines fehlgeleiteten Metzgers entsprungen sein könnte) und Gegnern (Mini-Corpser, elektrisch geladene Tausendfüßer, fliegende Zecken, etc.), besonders aber durch die Einbindung eines Koop-Modus für vier Personen. Zwar finden auch Einzelkämpfer großen Gefallen an der virtuellen Schlacht, doch ist das Zusammenspiel mit Freunden um Klassen besser. Schade ist jedoch, dass die Entwickler lediglich auf gemeinsames Feuern setzen, statt das Potential zu nutzen, das der erste Teil bereits versprach. Wer erinnert sich nicht an den dunklen Innenhof und die fledermausartigen Drecksviecher, die nur darauf warteten, dass man den schützenden Lichtkegel verlässt, um einem die Haut von den Knochen zu nagen? Die Szene, in der ein Spieler den Suchscheinwerfer bediente, und ein anderer sich tatsächlich ans andere Ende des Hofes wagen musste. Derlei konstruierte Zusammenarbeit fehlt in Gears of War 3 leider völlig, hätte mit vier Spielern aber großen Spaß bereiten können. Nichtsdestotrotz sorgt Epic für ein frisches Spielgefühl durch kleine Ausflüge mit einem Gabelstapler, einem Silverback-Kampfroboter oder gar einem U-Boot. Die eher als lästig empfundenen Fahrzeugabschnitte sind dagegen auf ein Minimum reduziert. Dennoch ist lästig ein gutes Stichwort. Natürlich sei hier nicht einfach etwas von der Geschichte verraten, doch existiert eine Szene, die Kopfschmerz verursachende Erinnerungen an die „Flood“ aus Halo wachgerufen hat. Eher ein Minuspunkt, der aber glücklicherweise nur einen kleinen Abschnitt des Spiels betrifft.


16.09.2011 : Benjamin Doum