Test: Time Splitters Future Perfect

Zeitsprünge auch in Punkto Grafik?
Während die Entwickler versuchen, mit der eigentlich recht interessanten Handlung zu Punkten und euch einen umfangreichen Multiplayer bieten, haben sie bei der Umsetzung ein wenig geschlampt. Zunächst einmal fällt im Vergleich mit Teil Zwei auf, dass die Herren von Free Radical sich der „alten“ Grafikengine bedienen. Statt mit aktuellen State of the Art Titeln mitzuziehen, setzt 'Time Splitters: Future Perfect' eher auf Altbewährtes. Den comicartigen Charakteren mangelt es eindeutig an Polygonen und auch die Texturen lassen zu wünschen übrig. Die Schatten werden nicht immer richtig dargestellt und auch die Bewegungsabläufe wirken kaum wie aus einem Guss. Irgendwie kann man sich während des Spiels des Gefühls nicht erwehren, dass die Figuren aus einem Comic herausgeschnitten und irgendwie in die Umgebungen regelrecht "hineingestopft" worden sind.

Gleiches gilt auch für die Innen- und Aussenlevels, die eher durch Texturarmut, als durch Abwechslung und Vielfalt glänzen können. „Halo 2“, „Riddick“ und auch das Kommende „Doom 3“ zeigen auf beeindruckende Weise, wie es besser geht. Vor erscheinen eben dieser Titel hätte 'Time Splitters: Future Perfect' noch einiges Lob einfahren können, doch mittlerweile ist der Titel grafisch leider nur als gehobener Durchschnitt einzuordnen.

Einen ganz anderen Eindruck hinterlässt jedoch die akustische Seite. Wer den Sprechern aufmerksam lauscht, kommt sich nahezu 1:1 ins „Armed and Dangerous“-Universum versetzt vor. Gerade in der englischen Originalfassung kommt der typisch britische Humor in Perfektion zur Geltung. Aber auch die deutschen Sprecher gehen professionell ans Werk. Der Großteil der Waffen klingt durchaus passabel. Bei den „alten“ Waffen hätten die Sounddesigner aber ein wenig mehr Realismus mit einfließen lassen können. Denn gerade die Waffen, auf deren Vorbilder sich ein Teil des Spieles stützt, klingen zum Teil eher wie rostige Blechrohre, denn wie originalgetreues Kriegsgerät. Die musikalische Untermalung besteht aus einigen unauffälligen Stücken, die weder nerven, noch bombastisch wirken und somit zum gehobenen Mittelmaß des gesamten Titels durchaus passend sind.

23.03.2005 : Marc Heiland