Test: Batman Begins

Einmal Flattermann schön-schaurig bitte
Den größten Unterschied zu allen bislang veröffentlichten Batman-Titeln bietet weniger das Spiel, als die teilweise fantastische Grafik. Das beginnt bei den aufwendig modellierten Charakteren, die ihren Vorbildern wie Michael Caine, Liam Neason oder auch Gary Oldman und Morgan Freeman nahezu aus dem Gesicht geschnitten sind. Auch die Bewegungen wirken sehr realistisch, vor allem die einzelnen Kampfhandlungen. Hinzu kommen traumhafte Settings, wie Gotham City mit phänomenalem Weitblick bis in die tiefsten Schluchten und einem Mond, der sogar den legendären Mond von Wanne-Eickel in den Schatten stellt. Schönere Level hat es selten gegeben.

Und schließlich wären da noch die unwahrscheinlich real gemachten Feuereffekte, die euch entgegenschlagen, sowie fulminante Explosionen, die sich hinter den aktuellen Referenzen keinesfalls verbergen müssen. So viel zur „Haben“-Seite. Doch wo viel Licht, da auch Schatten. So wirken manche Texturen ein wenig verwaschen und matt und auch einige Kanten und Fassaden recht klobig. Aber alles in allem macht Batman Begins einen hervorragenden optischen Eindruck. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist das Geschwindigkeitsgefühl während der – leider viel zu seltenen - Fahrmissionen (derer gibt es wie bereits erwähnt, lediglich zwei im gesamten Spiel). Dank Unschärfefiltern und anderen technischen Spielereien habt ihr wirklich das Gefühl, in einem PS Monster zu sitzen. Apropos Monster: Während eures Kampfes gegen dunkle Schergen und Anstaltsinsassen könnt ihr nahezu in jeder Situation die Kamera frei drehen und habt somit stets das ganze Geschehen im Blickfeld. Feinde werden, ebenso wie wichtige Objekte, automatisch markiert.

Aber was wäre die ganze grafische Effekthascherei ohne die nötige Akustik? Während der orchestrale Klangteppich zu Beginn abwechslungsreich scheint und sich situationsbezogen anpasst, wird er bereits vor der Hälfte des Spiels eher nervig als nervenaufreibend. Anders sieht das hingegen bei der Spitzenleistung der Synchronsprecher aus. So konnten für die gesamte Lokalisierung sämtliche Originalsprecher gewonnen werden. Gleiches gilt übrigens auch für die deutsche Synchro, die allerdings nicht ganz an das englische Original heranreichen kann. Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte seine Xbox daher lieber auf die Heimat-Sprache der Xbox umstellen.

17.06.2005 : Marc Heiland