Test: Fanatec Speedster 3 Force Shock

Erster Praxistest!
Auf diesen Punkt haben wahrscheinlich die meisten Leser gewartet, denn wie fährt sich Forza mit dem Fanatec-Wheel???
Kurze Antwort: Einfach fantastisch!
Ich habe als sogenannter "Hardcore Racer" seit über 15 Jahren diverse Erfahrungen mit Lenkrad-Spiel-Kombinationen gemacht, aber so perfekt und präzise wie die Forza-Boliden ließ sich bis dato kein virtueller Renner über die Kurse zirkeln. Man merkt beiden Produkten die gemeinsame Entwicklung sehr stark an und das subjektive Fahrgefühl übertrifft sogar das der "Gran Turismo/Logitech Kombination" in vielen Punkten. Gerade die individuellen Einstellungsmöglichkeiten des Lenkrads, sowie das hervorragende Lenkrad-Pre-Setup von 'Forza Motorsport' lässt keine Wünsche offen und sorgt nach kürzester Zeit für eindeutig harmonischere Linienführung und dadurch schnellere Rundenzeiten.

Gerade hakelige High-Speed Kombinationen, wie die "Bergab-links/rechts Kombination" vor Start und Ziel auf dem "Alpine Ring"-Parcours sorgt bei Pad-Piloten für schweißtreibende Momente und enden ohne "Gaslupfer" nur zu oft in der Leitplanke... Die selbe Situation entspannt sich ungemein bei Benutzung des Speedster-Wheels. Lässig lenkt man auf der Ideallinie ein und schaltet in der Senke entspannt einen Gang hoch, während einige KI-Gegner versuchen, das Tempo mitzugehen und mit "dezentem Krachen" in die Betonwand einschlagen... andere wiederum verlässt kurz vorher der Mut und sie gehen kurzfristig vom Gas, was sich verheerend auf die folgende Start- und Zielgrade auswirkt, an derem Ende man durch dieses Manöver schonmal 150m Vorsprung gewinnen oder auch verlieren kann. Padfahrer nutzen diese Gerade, um die schweissigen Hände trockenzureiben, Lenkradfahrer trinken zwischenduch einen Schluck oder drücken die Zigarette im Aschenbecher aus.

Nicht das nun das Gefühl aufkommt, Forza hätte einen anderen Schwierigkeitslevel durch die Benutzung des Lenkrads, vielmehr hat man die Möglichkeit, die Simulation als solche zu fühlen und zu erleben. Am ersten Tag des Tests holte ich mir Unterstützung durch einen Freund, um einen ersten "6-Stunden-Dauertest" durchzuführen und wie gut, dass er da war. Bei entsprechendem Equipment, das in diesem Fall Vorlag (42" Plasma TV mit entsprechend imposanter Dolby Digital-Anlage) ist man live im Renngeschehen und die Grenze zwischen Spiel und Realität verschmilzt.

Durch meine mehrjährige Erfahrung im Rennsport fühlte ich mich sofort zurückversetzt und spulte die Nordschleife wie damals im Langstreckenpokalrennen ab. Neben dem positiven Eindruck, den das Fahrgefühl vermittelte, traten andere Wirkungen erst nach dem Fahrerwechsel in der 3. Runde zu Tage.
In einen BMW M3GTR im Renntrimm über die Nordschleife zu fliegen ist ARBEIT... entsprechenden Einstellungen des Lenkrads vorrausgesetzt. Um eine möglichst realistische Fahrt zu ermöglichen, haben wir alle Parameter des Lenkrads hochgedreht und dies erzeugt schonmal durchgeschwitzte Shirts und schwere Unterarme. Der M3GTR zerrt an der Lenkung und man darf das Speedster Wheel keine Sekunde ausser Acht lassen. Entspannt hochschalten und Zigarette rauchen ist hierbei nicht angesagt, denn die kleinste Bodenwelle oder die Curbs sorgen dafür, das Lenkrad mit beiden Händen fest zu umschließen um nicht im Gras zu landen.

Der Force Feedback Effekt orientiert sich dabei am Logitech-Lenkrad, wobei Curbs oder frontangetriebene Fahrzeuge noch mehr an der Lenkung zerren... wenn man es will, denn auch hier lässt sich mit den vorher beschriebenen Einstellungsmöglichkeiten jederzeit Einhalt gewähren.

Bei anderen Spielen wie z.b. "DTM Racedriver" oder "Project Gotham Racing 2" greift das Force Feedback nicht, spätere Spiele werden dieses Protokoll sicherlich unterstützen.

17.04.2005 : Matthias Brems