Test: Far Cry Instincts

Urlaubsflair im Inselparadies oder lasche Butterfahrt?
Doch was nützt das beste Inselspiel, wenn die Optik nicht stimmt? Fans der PC-Version hatten im Vorfeld aufgrund der technisch schwächeren Xbox berechtigte Sorgen. Doch diese sind größtenteils umsonst. Besser inszenierte Welten habt ihr bislang wohl kaum auf der Xbox bestaunen dürfen. Die Tropenwelt wirkt durch ihre Flora und Fauna absolut echt und lebendig. Das Wasser glänzt mit real wirkenden Spiegelungen und bricht sich sanft am Ufer. Unter Wasser ziehen Fische ihre Bahnen; in der Luft kreisen Vögel. Das Zirpen von Zikaden und viele andere Geräusche aus der Natur verstärken das ‚Mitten-drin’-Gefühl. Sounds werden nur spärlich eingesetzt, um spannende Sequenzen zu unterstreichen, aber auch nicht zu nerven.

Hinzu gesellt sich eine enorme Weitsicht, die gerade von höheren Positionen phänomenale Eindrücke beim Betrachter hinterlässt. Die meisten Texturen wirken sauber entworfen, allerdings aus der Nähe ein wenig unscharf und matschig. Auch störend sind die ins Bild ploppenden Texturen. Ein Störfaktor, der nicht unbedingt schwer ins Gewicht fällt, jedoch relativ unnötig ist.

Allerdings: Bis auf diese geringen Abzüge, kann die Grafik von ‚Far Cry’ absolut überzeugen. Ein kleiner Wermutstropfen ist bei Hauptdarsteller Jack Carver zu verzeichnen. Egal ob er steht oder kniet: Es sieht immer so aus, als fahre er auf Schienen, da sich seine Hände nicht realistisch bewegen.

Auch bei der Synchronisation leisten die deutschen Sprecher ganze Arbeit. Zwar erreicht der "deutsche" Jack nicht ganz sein englisch-sprachiges Vorbild, jedoch kommt auch "unser" Jack recht cool rüber.

Noch etwas zur hiesigen Version: Während im Original der Einsatz von "Ragdoll"-Animationen die Soldaten durch die Gegend fliegen lässt, zucken die Gegner in der deutschen Version nicht einmal. Ansonsten blieb bei Far Cry: Instincts die Zensur-Schere freundlicherweise in der Tasche der Verantwortlichen. Das hat allerdings zur Folge, dass das Spiel eine 18er Freigabe bekommen hat.

02.10.2005 : Marc Heiland