Test: Wolfenstein

Der Angriff der Bugs
Wie bereits erwähnt, ist Wolfenstein ein astreiner Oldschool-Shooter. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Als Veteran wird man es genießen sich durch die geradlinigen Levels und massig Kanonenfutter zu ballern, nur um am Ende einem durchgeknallten Boss die letzte Ölung zu verpassen. Braindead, aber geil!

Der Begriff Oldschool lässt sich dabei auch leider auf die Grafik-Engine von Wolfenstein anwenden. Die id Tech 4 ist nunmal nicht die neueste virtuelle Spielumgebung. Für offene Münder wird hier kaum gesorgt. Dafür sind Animationen und Wassereffekte ganz nett anzusehen. Wie die Kollegen von Eurogamer, konnte auch ich mich des öfteren dabei ertappen, wie ich für längere Zeit das Abperlen des Wassers auf meinem Fernseher bestaunte. Herrlisch!

Eine der größten Schwächen im Einzelspieler-Modus ist vor allem, das ständige von A nach B laufen. Zwar ist das Stadtgebiet frei begehbar. Jedoch wird Isenstadt anscheinend nur von Soldaten bevölkert. Zumindest habe ich auf meinen mehr erzwungenen als gewollten Streifzügen keinen einzigen normalen Einwohner entdecken können. Ein bisschen mehr Lebendigkeit hätte dem Ort gut getan. Zudem nervt es auch, sich immer wieder durch die gleichen Ansammlungen von Fußtruppen schießen zu müssen. „Respawn“ ist hier mehr ein Un- als Zauberwort.

Das größte Manko allerdings stellt der Multiplayer-Modus dar. Nicht, weil er schlecht konzipiert wäre oder bei guter Verbindung keinen Spaß machen würde, nein. Es sind die unglaublich vielen Bugs, die diesen Modus leider zu einem wahren Himmelfahrtskommando machen. Solltet ihr es schaffen, tatsächlich mal eine Runde ohne Lags und Verbindungsprobleme zu zocken, dürft ihr anschließend beten, dass eure freigeschalteten Dollars und Ränge nicht einfach gelöscht werden. Schon kurz nach Veröffentlichung des Spiels wurde in unzähligen Foren über diesen Fehler diskutiert – leider bisher ohne Reaktion von id Software.

05.10.2009 : Peter Lebrun