Test: Wolfenstein

Auch wenn im Moment die erneute Veröffentlichung von Wolfenstein in Deutschland fraglich ist und diese Review mit einiger Verspätung kommt, wir wollen uns die Möglichkeit nicht nehmen lassen den neuesten Vertreter des Ego-Shooter-Klassikers unter die Bildschirmlupe zu nehmen und besonders im Vergleich zu seinem unzensierten „Original“ hin zu testen.
Alte Schule durch und durch
Paradoxerweise dürfen in Deutschland amerikanische Schauspieler im Film „Inglorious Basterds“ Nazis in Scharen und sogar den Führer mit Maschinengewehren über den Haufen schießen. Deutschen Spielern wird diese Genugtuung aber verwehrt – im Auge des Staates unterliegen Videospiele nämlich nicht der Kunstfreiheit. Deswegen kämpft ihr im deutschen Wolfenstein nicht gegen Nazis, sondern gegen die sog. „Wölfe“. Als US-Agent B.J. Blazkowicz sollt ihr den Widerstand in der fiktiven deutschen Kleinstadt Isenstadt (Eisenstadt) unterstützen. Von verdeckten Aktivitäten oder Stealth-Neigungen kann jedoch keine Rede sein: Wolfenstein ist ein straighter Oldschool-Shooter.

Es ist wichtig diesen klassischen Aspekt zu verstehen. Auch wenn ihr euch frei in Isenstadt bewegen könnt, Waffen-Upgrades bei Händlern erstehen und verschiedene übernatürliche Kräfte einsetzen könnt, Wolfenstein ist ein geradliniger Shooter mit ebenso linearem Level-Design, wie stringenter Non-Stop-Action. Das mag Vielen als Manko aufstoßen, dürfte jedoch viele „alte“ Shooter-Hasen erfreuen. Zumal es definitiv einen Unterschied macht, ob ihr SS-Männer oder „Soldaten in schwarzen Uniformen“ über den Haufen schießt.

Auch wenn die deutsche Version erst ab 18 Jahren freigegeben ist (war): Von „uncut“ kann keine Rede sein, denn neben Nazi-Symbolen wurden abtrennbare Körperteile, Blutspritzer, Blutflecken an Wänden, sowie einige der Ragdoll-Effekte komplett entfernt.

05.10.2009 : Peter Lebrun