Test: FIFA 16

Das doppelte K: Karriemodus und k.I.
Einen zwiegespaltenen Eindruck hinterlässt im neuen FIFA die Qualität der künstlichen Intelligenz der Mit- und Gegenspieler. Wie zuvor indirekt bereits angedeutet wurden Stellungsspiel und Laufwege der computergesteuerten Akteure verbessert. Während Verteidiger freie Räume nun schneller erkennen und zulaufen, agieren Angreifer gedankenschneller auf Lücken in der Abwehrkette, als in den Vorgängern. Den wohl größten Sprung in Sachen Cleverness machen in diesem Jahr, allerdings die Torhüter. Insbesondere weisen die Keeper eine verbesserte Strafraumbeherrschung auf. Nach Flanken oder Ecken pflücken die Männer zwischen den Pfosten einen Großteil der Hereingaben problemlos herunter. Auf der Linie agieren sie ebenfalls ausgezeichnet und entschärfen Schüsse, die nicht gefangen werden können, in der Regel sicher zur Seite oder ins Aus. Nach wie vor schaffen es weder Torhüter, noch Feldspieler gänzlich auf den ein oder anderen Blackout zu verzichten. Beispielsweise gehen gegnerische Verteidiger im eigenen 16er viel zu aggressiv zu Werke, was zu häufig zu Strafstößen führt. Dennoch können wir uns an keine cleverere und gleichzeitig ausgewogenere k.I. in einem FIFA erinnern.



Mit Spannung haben wir uns auf den überarbeiteten Karrieremodus gefreut, der mit zusätzlichen Features für mehr Langzeitmotivation sorgen soll. Tatsächlich blieben die Änderungen zwar hinter unseren Erwartungen zurück, immerhin hat sich zumindest aber überhaupt mal etwas getan. Unter anderem dürft ihr zu Saisonbeginn an Vorbereitungsturnieren teilnehmen, um euer Transferbudget aufzufrischen. Darüber hinaus habt ihr in jeder Woche Gelegenheit, fünf Spieler individuell zu trainieren. So macht es endlich deutlich mehr Sinn, junge Talente zu verpflichten. Weil Spieler nun endlich auch über zwei Jahre geliehen werden können, ist man in Sachen Kadergestaltung außerdem flexibler geworden. Apropos Kadergestaltung: EA versprach für ein realistischeres Transferverhalten zu sorgen. Wenn ein Neymar in der ersten Transferperiode für 100 Millionen Euro nach Paris St. Germain wechselt, wird dieses Versprechen allerdings blitzschnell obsolet.

30.09.2015 : Michael Keultjes