Test: Divinity: Original Sin - Enhanced Edition

Nicht alles ist perfekt
Entgegen beispielsweise der Steuerung von Wasteland 2, welche zwar gut funktioniert, aber unfassbar umständlich ist, erwartet den Spieler hier eine deutlich intuitivere Kontrolle. Alle Eingaben gehen schnell, sind einfach und in sehr übersichtlichen Menüs gehalten, so dass selbst Neueinsteiger des Genres ohne Probleme Zugang finden können um die unzähligen Möglichkeiten, wie Charakterwerte, Crafting, Ausrüstung oder das Inventar auszuwählen und zu verstehen. Die Übersicht zu verlieren kann höchstens im Inventar entstehen, da die Begrenzung auf das Gewicht gelegt ist und so mit der Zeit ein pures Chaos in der Tasche herrscht. Das ist besonders für die Kleptomanen, die jede Truhe auf dem Weg leeren ein großes Problem.

Trotz der schieren Menge an positiven Aspekten des Spiels, sollten ein paar Mankos nicht außer Acht gelassen werden. So stört die freibewegliche Kamera ab und an, weil sie an einer Ecke hängt oder durch eine Wand glitcht. Andauernd dreht man die Ansicht hin und her oder zoomt verzweifelt rein oder raus um eine angenehme Perspektive zu erhalten. Da die Kämpfe aber rundenbasiert sind, entsteht eigentlich nie ein ausschlaggebender Nachteil dadurch, abgesehen von ein paar Fallen die eventuell übersehen wurden.



Die größte Schwäche des Spiels entfaltet sich sehr früh im Verlauf. Denn nach dem Tutorial verbringt man lange Zeit in der Stadt von Cyseal und unterhält sich mit den Bewohnern. Neben einem Berg von Nebenquests, die man dadurch erhält, sind diese auch essentiell um sich mit der Welt von Divinity vertraut zu machen. Leider verbringt der Spieler so schon locker die ersten 4 bis 5 Stunden nur mit Dialogen ohne dass das Spiel richtig Fahrt aufnimmt. Sowas hätte sicherlich besser gemacht werden können, um nicht die ungeduldigen Fans von diesem Titel wieder zu verscheuchen.

07.11.2015 : Marc Schley