Test: Divinity: Original Sin - Enhanced Edition

Durch den Release von Divinity Original Sin: Enhanced Edition für die Xbox One wird die Auswahl an RPGs für die Konsole um einen weiteren Titel erweitert. Dabei muss sich dieses Spiel garantiert nicht hinter seine Genre-Kollegen, wie Diablo III oder Wasteland 2, verstecken. Welche Qualitäten das Rollenspiel aufweisen kann und weshalb es leicht den Spieler in seinen Bann zieht, erfahrt ihr in unserem Test.
Viel Gerede mit- und untereinander
Die Geschichte von Divinity Original Sin: Enhanced Edition ist prinzipiell sehr einfach und unspektakulär. In der Fantasywelt Rivellon werden zwei Quelljäger, die vom Spieler bestimmt und gesteuert werden, in die Küstenstadt Cyseal gerufen um einen Mord an ein Ratsmitglied aufzuklären. Auch wenn es im Grunde nur die Einleitung zu einer größeren Bedrohung ist, passiert in der Hauptgeschichte nicht viel spannendes über das es zu berichten gilt. Die Story ist grundsätzlich auch nur ein Rahmen in dem das Spiel festgehalten wird. Vielmehr geht es hier um das Gameplay an sich.

Ein kurzes Tutorial führt euch in die Feinheiten der Steuerungen und Spielmechaniken ein und kurz darauf seid ihr auf euch selbst gestellt. Auf der Karte existiert kein Questmarker und ihr dürft beziehungsweise müsst euren Weg selber wählen. Somit geht man das stetig wachsende Tagebuch mit den aktiven Quests durch um Anhaltszeichen zu finden, was eigentlich zu tun ist. Wer aber lieber einfach drauf losstürmen will, der darf das gerne machen, sollte jedoch die Funktion „Schnellspeichern“ zügig in den Routinehandlungen eingewöhnt haben. Denn sterben kann hier durchaus an der Tagesordnung sein.



Ähnlich wie in einem Detektivspiel wandert man häufig durch die Welt und versucht neue Indizien zu finden, um einen Fortschritt in gewisse Quests zu erreichen. Hierbei ist sehr angenehm, dass entgegen der PC-Version, alle Figuren auch eine Sprachausgabe aufweisen. Zwar ist diese auf Englisch, jedoch in Kombination mit deutschen, fast fehlerfreien, Texten, erreicht die Welt eine lebendigere Form. Da oft die Informationen von Händlern, Passanten oder anderen NPC's kommen und man einen Großteil des Spiels mit Konversationen verbringt, ist es eine nette Optimierung.

Gespräche sind allgemein sehr spannend gestaltet, denn auch wenn man zwei Charaktere steuert so agieren beide individuell in Dialogen. So kann einer der beiden einer neuen Idee naiv zustimmen und der andere widerspricht dem Ganzen. Natürlich bestimmt der Spieler, sofern er das eingestellt hat, beide Reaktionen selber. Gerade die Unterhaltungen zwischen den beiden Protagonisten entfalten dabei ein interessantes Spielelement, wenn man sich für zwei konträre Persönlichkeiten entscheidet.

07.11.2015 : Marc Schley