Test: Divinity: Original Sin - Enhanced Edition

Die Qual der Wahl
Individualität ist aber nicht nur im Wortwechsel von Divinity Original Sin: Enhanced Edition vorhanden, sondern auch im gesamten Gameplay. Egal ob eine Tür, eine Truhe, Falle oder gar irgendwelche Kisten, der Spieler kann damit umgehen, wie ihm beliebt. Fast alles kann aktiv zerstört werden oder mit Geschick und einem Dietrich geöffnet werden. Damit nicht genug, können die meisten Gegenstände auch frei bewegt werden. Eine Kiste versperrt den Weg und dahinter ist ein Gulli aus dem giftige Gase entweichen? Dann wird kurzerhand die Kiste auf den Gulli gesetzt.

Abseits des Tutorials wird euch aber nicht verraten, wie ihr Hindernisse umgehen könnt. Denn selten bietet die Aufgabe nur eine Lösung, sondern eröffnet dem Spieler eine einladende Möglichkeit zu experimentieren. Und da die Auswahl an Zauber, Waffen und Items nahezu unbegrenzt ist, gibt es viele Möglichkeiten um auf seinem Weg voranzukommen. Ein wunderbares Beispiel, wie Freiheit in solchen Rollenspielen funktionieren sollte.



Die abenteuerliche Reise durch Rivellon besteht dabei selbstverständlich nicht nur aus Dialoge führen, Kisten bewegen und Fallen entschärfen. Es wird auch gekämpft. Die Auseinandersetzungen finden rundenbasiert statt und erfordern ein wenig taktisches Talent, sowie die ordentliche Vorbereitung, seine Waffen, Zauber und zusätzlichen Items schon parat zu haben. Besonders durch die oftmals deutlich stärkeren Gegner sterben die Protagonisten häufig und der Spieler realisiert erst später, das diese Gruft noch nicht machbar ist.

Was möglicherweise für Einige als frustrierend erscheinen mag, stellt sich schlussendlich als sehr erfrischend heraus, sofern eben regelmäßig gespeichert wurde. Die Freiheit zu entdecken, auszuprobieren und dadurch eben auch mal zu scheitern ist der Kern des Spiels und wird richtig gut umgesetzt. Die Belohnungen mit neuen Schätzen und Fortschritten ist derart befriedigend, dass die insgesamt etwa 60 Spielstunden zudem wie im Flug vergehen.

07.11.2015 : Marc Schley