Test: Tom Clancy’s Splinter Cell - Chaos Theory

Audiovisuelles Meisterwerk
Wie anfangs beschrieben, war und ist die grafische Präsentation von Splinter Cell: Chaos Theory als wirklich herausragend zu bezeichnen. Dass der Xbox noch eine solche Grafikpracht zu entlocken ist, hätten nur die wenigsten gedacht.

Sam wirkt dank Bump- und Normal-Mapping-Texturen plastischer denn je. Die schon in den Vorgängern brillanten Animationen des Protagonisten wurden weiter verbessert und stehen der detailreichen Optik des Hauptdarstellers in nichts nach. Halt machten die Entwickler auch nicht vor den Nebendarstellen wie etwa feindlichen Söldnern: Diese wurden ebenso mit feinsten Texturen und beweglichen Gesichtszügen entworfen. Packt man einen feindlichen Söldner, erkennt man sehr gut dessen Verängstigung am Gesichtsausdruck. Selbst die Haare der verschiedenen Figuren wurden individuell gestaltet.

Wirklich brillant wurde jedoch die Umgebung in Szene gesetzt: Hier kann man teilweise schon von fotorealistisch reden. Schaut man sich eine Mauer genauer an, entdeckt man, dass diese nicht mit einer einzigen Textur überzogen wurde, sondern aus mehreren Ebenen besteht. Man erkennt feinste Unebenheiten, welche niemals gleich aussehen. Bewegt man sich durch einen Frachter, spürt man förmlich den Rost abblättern, während die Wände feucht schimmern.

Bewegt man Sam durch ein verregnetes Gebiet, perlt der Regen absolut realistisch an Sams Körper ab und läuft am hautengem Anzug herab. Selbst auf die Umgebung hat der Regen einen absolut real wirkenden Einfluss: So sieht man an Wänden einen dünnen Wasserfilm herablaufen, während Blitze den Boden zum Schimmern bringen. An leichten Anhöhen erkennt man, wie sich das Wasser realistisch in eine Pfütze bewegt.

Die Lichteffekte, welche schon die Vorgänger auszeichneten wirkten, sind nochmals realistischer und zeichnen sich wunderschön auf den neuartigen Texturen ab. Was der Titel grafisch zu bieten hat, ist kaum in Worte zu fassen und würde hier klar den Rahmen sprengen.

Natürlich steht der Sound dem in nichts nach. Jedes Geräusch klingt so, wie man es aus der Wirklichkeit kennt - oder wie man es sich vorstellt. Die deutschen Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Immer wieder erhascht man Feinde bei teilweise wirklich komischen Unterhaltungen, welche hervorragend vertont wurden. Verhört man einen Widersacher im Schwitzkasten befindet, ist dessen Angst förmlich aus der Stimme herauszuhören.

Auch die 5.1 Fähigkeiten der Xbox werden voll ausgeschöpft. So sind Gespräche oder Schritte perfekt zu orten, was dem stealthlastigen Gameplay sehr zu Gute kommt.

28.03.2005 : Dominik Koch