Test: FIFA 15

Kein „wow“-Effekt, dafür Ohrwurm-Alarm
In diesem Jahr erscheinen die NextGen-Varianten von FIFA 15 zeitgleich mit den Fassungen für Xbox 360 und PlayStation 3. Uns stand zum Testzeitpunkt lediglich die Xbox One-Fassung des Spiels zur Verfügung. Die Xbox One-Version bietet im Ultimate Team-Modus wie im Vorjahr exklusive Legenden-Karten, davon abgesehen ist die PS4-Fassung inhaltlich identisch. Wir gehen davon aus, dass das Spiel auch aus technischer Hinsicht auf beiden Konsolen die selbe Qualität liefern wird. Große Fortschritte gegenüber FIFA 14 dürfen in Sachen Grafik ohnehin nicht erwartet werden. Von einigen verbesserten Spielergesichtern, einer Portion neuer Animationen und der sich mit zunehmendem Spielverlauf abnutzenden Rasenfläche sieht FIFA 15 kaum besser aus als der Vorgänger. Trikotzupfer werden im neuen FIFA realistisch dargestellt und es gibt digitale Werbebanden, das war’s dann schon fast an optischen Highlights. Immerhin läuft das Spiel größtenteils flüssig, nur in Wiederholungen geht die Framerate öfter mal in den Keller. Zudem kämpft auch FIFA 15 noch immer mit unschönen Clipping-Fehlern, bei denen der Arm eines Spielers gerne mal durch den Oberkörper eines Gegners gleitet. Insgesamt kann sich die Grafik des Titels aber weiterhin sehen lassen. Für offene Münder kann die Ignite-Engine in diesem Jahr aber nicht sorgen.



Auf der Hören-Seite liefert FIFA 15 ein geteiltes Bild. Manni Breuckmann und Frank Buschmann kommentieren weiterhin mehr schlecht als recht und haben im Vergleich zum Vorgänger lediglich eine Hand voll neuer Floskeln dazu gelernt. Fangesänge erklingen wie eingangs angesprochen lauter und intensiver aus eurer Soundanlage, allerdings passen die Zuschauerreaktionen nicht immer zum Geschehen auf dem Platz. Bei einem harmlosen Ballverlust im Mittelfeld muss man nicht selten mit einem lauten Raunen durchs ganze Stadion rechnen. Begeistert hat uns einmal mehr der genial zusammengestellte Soundtrack des Spiels. Wie in fast jedem Teil der Reihe herrscht auch in diesem Jahr absoluter Ohrwurm-Alarm. Electro- und Dance-Tracks treffen auf Pop-, Hip Hop- und Rock-Songs. Wer hier nicht fündig wird sollte seinen Musikgeschmack dringend hinterfragen. Wenn ihr euch bei der nächsten Autofahrt mal wieder fragt, woher ihr den Song kennt, der grade im Radio läuft. Mit großer Wahrscheinlichkeit habt ihr ihn mal bei FIFA gehört ;).

29.09.2014 : Michael Keultjes