Test: FIFA 15

Wenn die Karriere ins Stocken gerät
Überhaupt weiß FIFA 15 im Einzelspielerbereich kaum zu begeistern. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich einfach zu wenig getan. Der Karrieremodus, das Herzstück des Singleplayer-Parts, ist dem aus FIFA 14 nahezu identisch. Abgesehen von der Aufstellung der Mannschaft, der taktischen Ausrichtung, dem Tätigen von Transfers und der Suche nach Jugendspielern, gibt es als Manager kaum etwas zu tun. Warum kann ich nicht mit Sponsoren verhandeln, um zusätzliches Budget in die Kassen zu spülen. Warum darf ich nicht mit den Spielern sprechen um Probleme zu beseitigen und die Moral zu verbessern. Was spricht dagegen, das Stadiongelände zu verändern oder Ticket-Preise festzulegen. All das fehlt und wäre mit Leichtigkeit ins Spiel zu integrieren. Stattdessen stagniert der Karrieremodus seit Jahren und lässt jeglichen Fortschritt vermissen. All das gilt übrigens auch für die Spielerkarriere, wo ebenfalls keinerlei Neuerungen festzustellen sind.

Mit der Rückkehr des Turniermodus gibt es zumindest ein wenig inhaltlichen Stoff, der FIFA 15 vom direkten Vorgänger unterscheidet. Dort könnt ihr die unterschiedlichen Pokale und Wettbewerbe individuell in Angriff nehmen, oder eigene Turniere erstellen. In der NextGen-Fassung von FIFA 14 hatte der Turniermodus überraschend gefehlt, was zu starker Kritik auf Fanseite führte. Es handelt sich allerdings weiterhin um einen reinen Offline-Modus. Ihr könnt den Turniermodus zwar zusammen mit Freunden spielen, jedoch ausschließlich an einer Konsole.



Im Gegensatz zum Turniermodus hat es das „Creation Centre“ abermals nicht in die NextGen-Fassungen von FIFA 15 geschafft. Im letzten Jahr wurde die neue Ignite Engine für das Fehlen des beliebten Bastelwerkzeugs, mit dem ihr über eine web-basierende App eigene Spieler und Mannschaften erstellen könnt, verantwortlich gemacht. Dass Electronic Arts auch ein Jahr später nicht in der Lage gewesen sein soll, dass „Creation Centre“ für die neue Engine kompatibel zu machen, halten wir für einen schlechten Witz. Bedenkt man, dass abgesehen von der tükischen Liga kaum neue Lizenzen ihren Weg ins Spiel gefunden haben, fällt das Fehlen des „Creation Centres“ umso schwerer ins Gewicht. Dicker Punktabzug!

29.09.2014 : Michael Keultjes