Test: Halo 5: Guardians

Kurz, aber knackig
Umso bedauerlicher ist unser Eindruck, dass das Spiel mit Hintergrundwissen zu den einzelnen Squad-Mitgliedern geizt. Gerade über die Mitglieder des Osiris-Squad, die man regelmäßig auch ohne Helm zu sehen bekommt, hätten wir gerne mehr erfahren. Hier ist es jedoch nur „Buck“ (gespielt von Nathan Fillion), den man aus Halo 3: ODST kennt. Und auch der Squad des Master Chiefs hätte mehr Details verdient gehabt. Letztlich gibt das Spiel ausschließlich preis, dass es sich um eine eingeschworene Truppe handelt, die zusammen aufgewachsen sind und ausgebildet wurden.

Mit knapp 7 Stunden Spielzeit auf normalem Schwierigkeitsgrad, wirkt die Einzelspieler-Kampagne im ersten Moment beim Ablauf des Abspanns ein wenig zu kurz geraten. Es fühlt sich an, als sei man grade doch eigentlich erst richtig warm geworden. Lässt man die actiongeladenen Geschehnisse jedoch sacken und Revue passieren, ist zweifellos zu konstatieren, dass das Unterhaltungsniveau des Story-Modus die vergleichsweise geringe Spielzeit in großen Teilen ausgleichen kann.



So ist Halo 5: Guardians weitestgehend herausragend inszeniert. Euch erwarten zahlreiche intensive Zwischensequenzen, die von nonstop-Action geprägten Spielabschnitte miteinander verbinden und die Story immer wieder gekonnt vorantreiben. In dieser Hinsicht braucht sich der Shooter vor keinem aktuellen Genre-Kollegen zu verstecken. Das Spiel ist vollgepackt mit AHA-Momenten, bspw. wenn ihr im Vorbeilaufen auf einen Charakter trefft, den ihr aus den Vorgängern trifft, wie er gerade einen Haufen Feinde niedermetzelt. Awesome!

Ohne zu viel verraten zu wollen bleibt am Ende aber auch festzuhalten, dass der im Vorhinein angekündigte große Showdown zwischen Agent Locke als Jäger und dem Master Chief als Gejagtem und potentiellem Verräter hinter den Erwartungen zurückbleibt, weil sich der Fokus der Story letztlich nicht so sehr auf ein „Duell“ zwischen den beiden Hauptfiguren bezieht.

26.10.2015 : Michael Keultjes