Test: Transformers: Untergang von Cybertron

Anflug plus Nackenklatsche
In insgesamt 13 Kapiteln, die euch ungefähr zehn Stunden eurer Lebenszeit rauben werden (Spaaaaaaß!), übernehmt ihr die Kontrolle über verschiedene Autobots und Decepticons, wie Cliffjumper, Optimus Prime, Megatron, Bruticus und Grimlock. Jeder Roboter hat seine eigene Spezialfertigkeit. So kann beispielsweise Optimus den riesigen Metroplex um Luftunterstützung bitten. Cliffjumper kann sich unsichtbar machen und Grimlock transformiert sich bei genügend aufgestauter Wut in einen – huch, fast hätte ich Dino Zord gesagt – mächtigen Dinobot.

Die Kampagne bietet dabei viel spielerische Abwechslung. Auch wenn diese im Fall des Schleichlevels mit Cliffjumper doch arg erzwungen erscheint. Ich meine, wir reden hier von riesigen Robotern. Schleichen die? Kommt schon. Zumal die Aktionsmöglichkeiten hier recht begrenzt sind. Zwar kann sich Cliffjumper unsichtbar machen, doch weitere Feinheiten, um z.b. Wachen abzulenken oder ähnliches, beherrscht er leider nicht. Dies raubt dem Stealth-Gameplay seine Finesse und lässt dieses hier ziemlich plump erscheinen. Die wenigen Gegnertypen (Soldaten, Scharfschützen, Insecticons um einige zu nennen) agieren strikt nach Muster und sind daher relativ leicht auszutricksen, auch wenn man manchmal unter sehr heftigen Beschuss gerät.

Wirklich interessant wird es erst mit dem ersten Einsatz als Decepticon. Als blitzschnelles Helikopter-Fulgzeug-Dings durch die Luft schießen und sich kurz vor Bodenkontakt vor den Feinden zurück in seine ursprüngliche Form transformieren und kurzen Prozess machen: Hat schon was. Vor allem weil dies stets durch die, auch aus den Kinofilmen bekannten, Soundeffekte untermalt wird.

Im Gegensatz zu den recht gut zu kontrollierenden Fluggeräten, lassen sich die Fahrzeuge leider nur schwer steuern. Streckenweise wird das Erreichen des Ziels zum puren Glücksfall. So widerwillig lassen sich sonst wohl nur tote Pferde lenken. Diese Trägheit wird bei der Steuerung der Roboter in Normalform durch Boosts und Sprünge wieder ein wenig wett gemacht. Trotzdem fühlt sich ein Großteil der Action abseits der Fluggeräte im Vergleich zu einem Gears Of War 3 relativ holprig an. Das komplette Weglassen eines Deckungssystems mag zwar angesichts des Settings logisch erscheinen und das Spielgeschehen etwas beschleunigen, doch kann es nicht über die meist schwerfälligen Schießereien hinwegtäuschen.


06.09.2012 : Peter Lebrun