Test: Need For Speed: SHIFT 2 Unleashed

Neues Spiel, alte Probleme
SHIFT 2 bietet also einmal mehr verschiedene Rennevents, die mit unterschiedlichen Fahrzeugklassen absolviert werden können. Neben Standard-Rennen gibt es Eliminator-Events, Drift Rennen, Zeitrennen und Fahrer-Duelle. Ziel ist es wieder einmal, möglichst gute Platzierungen herauszufahren und sich an die Spitze der jeweiligen Meisterschaft zu setzen. Alle Spielmodi sind zudem auch mit bis zu 12 Spielern online spielbar, außerdem bietet SHIFT 2 eine Fahrer-Duell-Meisterschaft, in der zwei Spieler eine komplette Rennsaison absolvieren können.

Wir haben bereits angesprochen, dass gerade Simulationsfans mit SHIFT 1 nicht wirklich „warm“ wurden. Der Hauptkritikpunkt war hier die Fahrphysik und das gesamte Handling der Fahrzeuge. Um die Änderungen, die von vielen Fans erhofft wurden, mit einen Wort zu beschreiben, reicht der Begriff „marginal“ wohl am besten. Trotz aller PR und schicken Videos zur „neuen Fahrphysik“: Spürbar hat sich hier wenn überhaupt nur minimal etwas verändert. Positiv ist zu bemerken, dass, GTR-Know How sei Dank, die GT3- und GT1-Boliden zumindest ein „semi-realistisches“ Fahrgefühl vermitteln, obwohl dies auch in SHIFT 2 wieder von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich ist.

Während sich ein GT1-Lamborghini hervorragend kontrollieren lässt, pendelt der Aston Martin wieder –man möchte schon sagen– „wie gewohnt“ über die Mittelachse. Die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten bieten hier zwar ein wenig Einhalt, eine direkt nachvollziehbare Änderung des Fahrverhaltens wie dies beispielsweise GT5 oder Forza 3 bieten, ist aber nur bedingt gegeben. Notfalls hilft nur noch stundenlanges herumprobieren, um einen seriennahen Sportwagen erst einmal „fahrbar“ zu machen.



Die brandneue Helm-Kameraperspektive ist das, was SHIFT 2 „ultra-realistisch“ erscheinen lassen soll. Um dieses neue Feature kurz zu erklären: Sobald man sich einer Kurve nähert, dreht sich Kamera in die Richtung des wichtigsten Punkts und zwar dem Kurvenscheitelpunkt. Dies soll dem Spieler somit ein authentisches Spielgefühl vermitteln. Hier bleibt nur anzumerken: Was vor über 10 Jahren bei der Geoff Crammond Grand Prix-Serie nicht wirklich gut funktioniert hat, funktioniert auch heute noch nicht adäquat. Die Helm-Kamera hatte und hat immer noch zwei entscheidende Nachteile: So ist vor einer Kurve der beste Punkt, ein Überholmanöver einzuleiten, wenn sich dann die Kamera einfach „vom Geschehen“ wegdreht, wirkt sich dies sehr nachteilig aus. Alles was sich „kurvenaußen“ befindet, ist nicht mehr sichtbar. Das zweite Problem: Wenn sich eine Kamera auf einmal zur Seite dreht, kommt man nicht drum herum zu denken, das Fahrzeug bewegt sich ebenfalls in diese Richtung… erst recht wenn man einen Wagen hat, der sowieso schon auf der Geraden über die Mittelachse pendelt und mit ständigen Lenkkorrekturen dazu bewegt werden muss, geradeaus zu fahren.

Ansonsten wirkt SHIFT 2 insgesamt wie ein SHIFT 1 mit ein paar neuen Autos und Strecken, weswegen wir uns erst gar nicht weiter in die Materie vorwagen. Gegner-KI, Steuerung, Einstellungsmöglichkeiten, Tuning und der gesamte Aufbau des Spiels sind nahezu identisch, und auch technisch scheint sich nicht viel getan zu haben, wie der kommende Absatz verrät.


28.03.2011 : Matthias Brems