Test: F1 2010

Der Grand Prix startet
Nach dem Training und den Qualifying-Sessions startet der eigentliche Grand Prix und ab nun geht es darum, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie in einem echten Rennen ist der Start von großer Bedeutung. Hat man diesen einigermaßen gut absolviert kommt die echte Herausforderung: der erste Bremspunkt bzw. die erste Kurve. Je nachdem wo man sich im Feld befindet, wächst die Schlüsselposition dieser Stelle, denn ein unüberlegtes Manöver macht hier möglicherweise die ganze Vorarbeit zu Nichte.

Wir kennen alle den Spruch: „Ein Rennen gewinnt man nicht in der ersten Kurve“ und genau diesen sollte man sich notfalls notieren und auf die heimische Glotze kleben. Dabei ist es unter Umständen nicht einmal nötig bzw. gerade mit kleineren Teams nahezu unmöglich (Schwierigkeitsgrad abhängig), auf dem Podium zu landen. Das macht auch nichts, denn viel wichtiger ist es, die gesteckten Ziele zu erreichen. In der ersten Saison sind diese mit bspw. Platz 20 im Qualifying und Platz 18 im Rennen zwar vergleichsweise moderat, das heißt aber nicht, dass man dafür nicht kämpfen muss. Ein Lotus oder HRT ist eben kein Ferrari. Sollte man aber im Verlauf des Spiels doch einmal auf dem Treppchen landen, wartet mit der abschließenden Pressekonferenz noch ein kleines Bonbon auf den Spieler.

Bis dorthin ist es aber noch ein weiter Weg, denn sowohl die Strecke als auch die Gegner verlangen die gesamte Aufmerksamkeit des Spielers. Den Verlauf eines Formel 1-Rennens vorauszusagen ist nahezu unmöglich und so sorgen Faktoren und äußere Umstände wie wechselnde Wetterbedingungen, Zeitstrafen, eigene Fahrfehler oder die der Mitstreiter für Drama und Action pur.

F1 2010 bietet viele Möglichkeiten, das Fahrgefühl und den Schwierigkeitsgrad entsprechend des fahrerischen Könnens anzupassen. Während Profis auf alle Fahrhilfen verzichten und nach dem Rennen schweißgebadet aus dem Rennsitz steigen, zocken Anfänger ganz entspannt mit dem Pad auf der Couch. Das erfreuliche daran ist, dass F1 2010 in jeder Konfiguration ein glaubwürdiges und vor allem adrenalingeladenes Fahrerlebnis bietet. Den Titel als Hardcore-Simulation zu verschreien wäre vielleicht etwas zu viel des Guten, dennoch bietet der Titel, soweit wir das einschätzen können, einen hohen Realismusgrad, der dem eines TOCA oder DTM Race Drivers durchaus würdig ist.

16.09.2010 : Matthias Brems