Test: Close Combat: First to Fight

Beirut City, mittags, halb 12 und nix im Magen…
Grafisch reißt Close Combat: First to Fight sicherlich keine Bäume aus. Eher ließe sich die Optik als zweckdienlich bezeichnen. Die Außenareale sind zwar detailliert und man merkt, dass sich die Entwickler bemüht haben, dass orientalische Flair einzufangen. Doch wirken die Texturen allesamt recht fad und eintönig. Auch die Innenlevel kommen recht steril daher und machen eher einen „geplanten“ Eindruck, denn einen „lebensechten“. Gleiches gilt auch für die Charaktere. Die Gegner könnten aus einer großen Klonfabrik stammen, so gleich sehen sie aus. Ob das daran liegt, dass US-Spieleentwickler denken, dass alle Araber Turbane tragen und Bärte, oder ob es einfach nur Einfallslosigkeit gewesen ist – wer weiß. Ein weiteres großes Manko sind Licht und Schatten. Denn ein Großteil der Schatteneffekte wird falsch dargestellt und wirkt so einfach in die Landschaft gesetzt, denn wirklich „erzeugt“. Auch zahlreiche Clippingfehler mussten unsere Testeraugen wahrnehmen. Trotz der Kriegsszenerie gibt es im Spiel erstaunlich wenig exzessive Gewalt. Abgerissene Gliedmaßen, spritzende Blutfontänen oder zerfetzende Leiber sucht ihr (zum Glück) vergebens. Genauso sparsam wie die Optik, wird auch der Sound auf Sparflamme gekocht. Die Waffen hören sich eher wie Rohrkrepierer an, die Explosionen erreichen akustisch nicht mal das Lärmniveau von Nachbars Chinaböllerknallerei an Silvester und die Synchronisation wurde anscheinend von B Sprechern übernommen. Die Entwickler haben nicht einmal den gesamten Titel zu lokalisieren beziehungsweise komplett zu untertiteln. Lediglich nach gut dünken wurde hier verfahren.

12.05.2005 : Marc Heiland