Special - Abzocke pur! Von Spielemogelpackungen und DLC-Shopping-Wahn


Die Rechnung geht nicht auf!

Hier wird der Kunde auf gut Deutsch verarscht. Würde es sich hier um einen Free2play-Titel handeln und nicht um einen Vollpreistitel wäre die Sachlage eine Andere, aber der Spieler muss 60€ ausgeben, nur um dann weiteres Geld in die Hand zu nehmen, wenn er das vollständige Spiel besitzen möchte. Im Falle von Gears of War ist das vor allem deshalb dramatisch, weil das Kalkül hinter einigen Design-Entscheidungen so unfassbar offensichtlich ist. Warum gibt es keine Locust im Multiplayer mehr? Und wenn die Bösen schon fehlen, warum haben die Guten trotzdem weit weniger Charaktermodelle als noch im Vorgänger? Genau, damit sich die Rüstungsskins verkaufen. Und damit Spieler für etwas Individualität Geld in die Hand nehmen müssen. Und das Fanboys sowieso alles kaufen ist ja kein Geheimnis, oder?



Rechnen wir doch einfach mal durch, wie viel Geld ein Gears of War-Fan theoretisch in die Hand nehmen müsste, sofern er das gesamte Paket, also alle Spielinhalte besitzen möchte:

Um alle Pre-Order-Charaktere zu erhalten, müsste das Spiel insgesamt fünfmal gekauft werden. Dazu kommt ein Season-Pass, der zwar 1600 Punkte kostet, da aber jedem vorbestellten Spiel 400 bereits beiliegen, ist dieser quasi gratis. Fehlt nur noch das ultimative Skinpack für rund 45 Euro. Macht summa summarum rund 350€. Für den selben Preis kann ich mir zwei gebrauchte Konsolen kaufen und mit meiner Freundin schick essen gehen. Zugegeben, kaum einer wird tatsächlich fünf Spiele kaufen...hoffe ich! Wer zusätzlich das Spielerlebnis ein wenig abkürzen will, kann übrigens temporär doppelte Erfahrungspunkte kaufen. 200 Spiele kosten gerademal läppische 10€ *hüstel*.
21.03.2013 : Theo Salzmann