Test: Dark Sector

Nicht lang‘ fackeln, Glaive in den Nacken
Soweit hört sich alles nach einem stereotypischen Helden an, der im Verlaufe seiner Geschichte mit allerhand Waffengewalt gegen garstige Mutanten zu Werke und parallel dem Geheimnis seiner Metamorphose auf den Grund geht. Das stimmt auch, wäre da nicht der Klingen-Bumerang mit drei Schneiden, den ihr schon sehr früh im Spiel erhaltet. Das bereits zu Beginn angesprochene Gadget birgt nämlich nicht nur optische Veränderungen, auch spielerisch ist es von nutzen. Neben dem Massakrieren bzw. Abwerfen von Gegnern, erlangt ihr im Laufe des Abenteuers immer bessere Fähigkeiten. So lässt sich der Glaive an einem Sicherungskasten mit Stromimpulsen aufladen oder mit Feuereffekten ausschmücken, um lästige Barrieren aus dem Weg zu räumen.

Rätseleinlagen sind hingegen nur in ganz raren Mengen vorhanden. Hin und wieder gilt es etwa Schalter umzulegen. Das war’s dann auch schon. Hier kommt übrigens auch der Bumerang zum Einsatz, den ihr per Aftertouch selbst steuern dürft. Das geschieht auf der Xbox 360 per rechten Analogstick, auf der PlayStation mittels Sixaxis-Funktion. Das Glaive erweist sich mit der Zeit als richtig nützlich, da die Rätsel auf der Funktion der Apparatur aufbauen. Zum Beispiel müsst ihr Flammen entzünden oder den Bumerang per Aftertouch-Steuerung über einen Zaun manövrieren. Schade nur, dass man gerade anfangs ein paar Probleme hat, das Glaive präzise zu lenken, weil es des Öfteren ausschwenkt. Suboptimal gelöst ist außerdem das Aufklauben von Objekten. Anstatt einfach drüber zu latschen, müsst ihr euch für kurze Zeit den Aktionsbutton gedrückt halten. Das stellt sich vor allem in hitzigen Gefechten als echte Selbstmordaktion heraus. Gegenstände einzusacken ist wichtiger als man denkt. Oftmals versteckt sich die Währung Rubel in den Holzkisten, die ihr anschließend auf dem Schwarzmarkt in neue Wummen investiert. Außerdem lassen sich eure Waffen hier upgraden, zum Beispiel mit besserer Reichweite oder genauerer Präzision.

Bei all der anstößig-makaberen Gewaltdarstellung und eimerweisen Blutfontänen dürfte es nur noch die wenigsten überraschen, dass Dark Sector offiziell nicht in unseren Landen Einzug hält. Da passiert es nicht selten, dass Söldner enthauptet werden, ihnen einzelne Gliedmaßen, wie Beine mittels Sichel durchtrennt werden, und diese anschließend in ihren Leiden qualvoll zu Grunde gehen. Damit nicht genug, selbst peinigende Todesschreie dröhnen dabei aus den Boxen - Dark Sektor ist also nichts für zartbesaitete Gemüter. Wer mit Hayden Tenno trotzdem den Höllentrip durchleben will, muss zum Import greifen, denn sowohl in Österreich als auch in der Schweiz ziert der Titel die Händlerregale.

08.04.2008 : Patrick Schröder