Test: Burnout Revenge

4G sind besser als jedes Facelifting
Kenner der Burnout-Serie werden wohl einen kleinen Schock angesichts der scheinbar komplizierteren Steuerung der Wagen im Crash-Modus bekommen. Vorbei die Zeit der direkten Boosts, der Crashbreaker und Multi-Boni. Auch das direkte Eingreifen ins Geschehen, gehört mit Teil Vier der Vergangenheit an. Vor allem halsbrecherische Flüge von einer höheren Ebene, stellen jeden Stunt-Virtuosen vor immer neue Herausforderungen.

Kommen wir zurück zur Steuerung. Während die Kamera hinter dem Wagen zentriert ist, taucht an der linken Seite eine Art Schwung-Meter, bekannt aus Tiger Woods Titeln, auf. Dieses dient zum Festlegen eurer Beschleunigungsgeschwindigkeit. Mit einem Druck auf A setzt ihr einen Endpunkt. Ein erneutes Drücken des Buttons legt einen weiteren Endpunkt fest. Wenn euer Schwung optimal ist, rast eure Karosse mit Turbo in den Verkehr. Zu langsame Aktionen bestraft das Programm mit einem Schneckenantritt. Ebenso wird zu schnelles Starten mit einem Motorplatzer „belohnt“. Dank Szenenapplaus, Buhrufen und Lachern, habt ihr das Gefühl mitten in einer TV-Übertragung zu sein. Einmal vom Asphalt abgehoben, dürft ihr nur noch einen recht geringen Einfluss auf euer Gefährt ausüben. Allerdings spielt diesmal sogar der Faktor Wind eine Rolle. Seitenwind drückt euch unter Umständen von eurem Ziel, sodass ihr gegensteuern müsst. Rückenwind verhilft zu weiteren Sprüngen und Gegenwind bremst das Auto unweigerlich ab. Leider sind die einzelnen Crash-Stunts bei weitem nicht mehr so spektakulär und interessant, wie in den Vorgängern. Auch die fehlenden Boni machen sich schmerzlich bemerkbar, da so nicht mehr die geforderten Punkte „im Schlaf“ geknackt werden.

Ein Pluspunkt ist jedoch nach wie vor die phänomenale Steuerung innerhalb der „Main-Events“. Egal, ob ihr einen Van, einen Sportflitzer oder eine modifizierte F1-Schleuder unter eurem virtuellen Hintern habt: Bei jeder Kurve und jedem Winkel reagiert euer Wagen punktgenau. Wenn es knallt, dann aufgrund zu riskanter Manöver oder einer zu extremen Geschwindigkeit. Extrem kurze Reaktionszeiten in Kurven bei mehreren G zerren eben nicht nur an den virtuellen Nerven. Gut gelöst wurde auch die Fahrt mit den verschiedenen Fahrzeugen. Endlich habt ihr nicht mehr das Gefühl, euch quasi auf Schienen fortzubewegen.

24.09.2005 : Marc Heiland