Test: Clive Barker's Jericho

Das Genre der First-Person-Shooter ist mal wieder um ein neues Mitglied gewachsen. Clive Barker’s Jericho von Codemasters ist nun bereits seit einigen Tagen im Handel, so dass nach unserem vor wenigen Wochen veröffentlichten Hands On an dieser Stelle das obligatorische Review samt Fazit und Wertung folgt. Wir verraten euch, wie sich das Spiel in seiner finalen Fassung schlägt.
KI-Lazarett
Bei Clive Barker’s Jericho handelt es sich um einen teambasierten Ego-Shooter, der euch in die Rolle der siebenköpfigen Spezialeinheit „Jericho“ schlüpfen lässt, dessen Schicksal es ist, wie so oft den Planeten Erde und die gesamte Menschheit vor dem Untergang durch eine jahrtausendalte Kreatur des Bösen zu bewahren. Als Schauplatz dient dazu Ruinenstadt Al-Khali in der Wüste, die gezwungener Maßen sehr trist und öde wirkt. Das Setting hätte ansprechender und vielseitiger gewählt werden können, wenngleich es im Laufe des Spiels storybedingt noch an etwas Abwechslung gewinnt. Die einzelnen Charaktere und ihre jeweiligen Geschichten lassen hier und da ein wenig Tiefgang vermissen, schaffen in Verbindung mit der etwas enttäuschenden Hintergrundgeschichte aber eine recht ordentliche Atmosphäre.

Während ihr euch durch Al-Khali bewegt überwiegen „Meinungsverschiedenheiten“ mit diversen Zombies und ähnlich unansehnlichen Kreaturen. Meist lassen sich diese durch rohe Waffengewalt aus der Welt schaffen, häufig gilt es aber auch die verschiedenen Spezialfähigkeiten der Team-Mitglieder von „Jericho“ einzusetzen. In erster Linie ist an dieser Stelle die ebenfalls storybedingte Möglichkeit jederzeit zwischen den sieben Gefährten wählen zu können von Bedeutung. So könnt ihr zum entsprechenden Zeitpunkt zum Team-Mitglied mit entsprechend benötigter Spezialfähigkeit wechseln. Diese besonderen übernatürlichen Geschicke erstrecken sich vom verlangsamen der Zeit, über das Aussenden von Flüchen bis hin zur Blutmagie.

Der Einsatz der verschiedenen „magischen“ Fertigkeiten ist zwar an vielen Stellen empfehlenswert, allerdings wirkt er ebenfalls sehr unwillkürlich, so dass nur selten eine große Rolle spielt, welche Spezialfähigkeit ihr wählt. Lediglich die Heilfunktion erfordert den Einsatz zum richtigen Zeitpunkt, nämlich immer und zu jeder Zeit. Dies liegt schlicht und ergreifend an der lebensmüde wirkenden künstlichen Intelligenz der computergesteuerten Team-Kameraden. Diese verabschieden sich viel zu häufig ins Jenseits, so dass zahlreiche Spielsituationen in wahre Reanimations-Orgien ausarten.

08.11.2007 : Michael Keultjes