Test: Clive Barker's Jericho

Splatteralarm
Die einzelnen Spielabschnitte sind linear gestaltet und führen euch geradewegs zu eurem Ziel ohne euch großartige Entscheidungsmöglichkeiten zu überlassen. Die Frage, warum man dennoch häufig die Orientierung verliert, ist deshalb berechtig. Sie lässt sich unter anderem damit beantworten, dass einerseits der Wechsel zwischen den Charakteren einen recht verwirrenden Eindruck hinterlässt und es einige Zeit bedarf, sich neu zu ordnen und euch andererseits aufgrund von übertriebenem Einsatz diverser Partikeleffekte in Form von Rauch oder auch Blutfontänen die Sicht geraubt wird. Dieser Umstand fällt insbesondere im Kampf gegen einige größere Endbosse auf.

Kritik muss sich an einigen Stellen auch die insgesamt aber recht intuitive Bedienung gefallen lassen. So ist es nahezu unmöglich einen Gegner mithilfe der Besitzergreifungsfähigkeit von Seher „Cpt. Xavier Jones“ gezielt steuern zu können. So lässt sich das Geschehen in entsprechenden Situationen viel zu träge und unpräzise kontrollieren. Gut gefallen hingegen mal mehr, mal weniger zufällig auftretende „Action-Sequenzen“. Dort müssen vorgegebene Tastenkombinationen blitzschnell ausgeführt werden.

Gruselatmosphäre kommt insgesamt nur selten auf, da sich Schockmomente auf das plötzliche Erscheinen von Feinden beschränken. In Sachen Atmosphäre setzt Clive Barker’s Jericho viel mehr auf einen gehörigen Ekel- und Gewaltfaktor. Überall fließt und spritzt literweise Blut, während nicht selten Gedärme und Genitalien als Untergrund dienen. In der Folge ist es nicht verwunderlich, dass die USK auf eine Alterseinstufung verzichtete. Eine Indizierung ist vermutlich lediglich eine Frage der Zeit.

08.11.2007 : Michael Keultjes