Test: Turok

Der T-Rex will doch nur spielen
Fortan geht es um das nackte Überleben. Durch wucherndes Gestrüpp pirschend und anfangs nur mit einem Messer bewaffnet müsst ihr euch auf dem unwirtlichen Planeten zurechtfinden. An eurer Seite befindet sich zeitweise ein kühner Begleiter und steht euch mit Feuerkraft und nassforschen Kommentaren mal mehr und mal minder hilfreich zur Seite. Die zentralen Aufgaben bestehen meist darin, sich durch Horden von Feinden zu ballern, Innenareale zu durchkämmen und im dickichten Dschungel auf umherstreunende Dinosaurier zu achten. Ihr merkt schon, so richtig innovativ ist das Missionsdesign nicht geworden. Das ändert sich leider auch nicht im späteren Spielverlauf. Auf der Haben-Seite von Turok steht dafür das innovative Dinosaurier-Feature. In den Außenarealen lauern überall gefräßige Fleischfresser. Zieht Turok deren Aufmerksamkeit auf sich, greifen sie euch an. Dann schaltet das Spiel gelegentlich in eine „Quick Time Reaction“, in der ihr entweder flink auf einen Schulterbutton einhämmern oder den Analogstick kreisen müsst. Sporadisch könnt ihr die umherstreunenden Reptilien auch zu eurem eigenen Nutzen gebrauchen, in dem ihr mittels Leuchtgeschossen das Aufsehen der Viecher erregt und sie auf diese Weise auf eure Wiedersacher hetzt. Überhaupt nicht putzig sind die Raptoren, welche ihr aufgrund der leicht schwammigen Zielsteuerung nicht immer auf Anhieb trefft.

Sowohl bei der künstlichen Intelligenz der Kumpanen als auch bei der eurer Feinde scheint Propaganda Games auf Sparflamme gestellt zu haben, denn die geben eine sehr müßige Figur ab. Gegner verschanzen sich nur in den seltensten Fällen hinter Objekten, stürmen teilweise blind auf euch zu, sind oftmals reines Kanonenfutter und auch ansonsten nicht mit einem hohen IQ gesegnet. Und dennoch setzen sie euch schon auf dem leichten Schwierigkeitsgrad ordentlich zu. Ausreichend Zielwasser haben sie anscheinend getrunken, fast jeder Schuss ist ein Treffer. Turok verzichtet ähnlich wie Call of Duty 4 und King Kong weitestgehend auf Bildschirmanzeigen – lediglich eure Munitionsreserven und die Anzahl eurer Granaten werden am unteren Bildschirmrand angezeigt. Eine schlechte körperliche Verfassung verdeutlichen rot eingefärbte Bildschirmränder.

Damit das aber nicht passiert, greift ihr auf eine Menge Schusswaffen zurück. Von Maschinenpistole, über Sniper und Shotgun bis hin zum Plasmagewehr, wird euch das gängige Repertoire geboten. Als echter Indianer ist Turok natürlich auch im Besitz von Pfeil und Bogen sowie einem scharf geschliffenen Messer. Letzteres eignet sich besonders gut im Nahkampf. Mit gezückter Klinge schleicht ihr von hinten an einen Feind heran und schneidet ihm per Instant-Kill die Kehle durch. Was uns in unserem Multiplayer-Hands On noch negativ auffiel, wurde in der fertigen Version leicht ausgebessert. Die Messer-Kills gehen nun deutlich leichter von der Hand und geraten seltener zur reinen Glückspartie.

12.02.2008 : Patrick Schröder