Test: Lost Odyssey

Von den Machern von Final Fantasy
Während sich in den letzten Jahren das Genre der Rollenspiele immer weiter entwickelt hat, ist Lost Odyssey ein eher konservativer Vertreter des Genres. Das Japano-Rollenspiel setzt ganz auf traditionelle Werte, die besonders beim Kampf auffallen. Auf seinen Reisen wird Kaim von bis zu vier Mitstreitern begleitet, die ihn im Kampf unterstützen. Ihr steuert jedoch immer nur Kaim allein auf linearen Wegen durch Wälder, an Stränden vorbei oder durch riesige Industriekomplexe. Eure Party ist immer nur in den Kämpfen zu sehen, oder bei den häufig auftretenden Zwischensequenzen. Zu Kämpfen kommt es ausschließlich per Zufallsprinzip, erst in den späteren Abschnitten könnt ihr eure Kontrahenten sehen und ihnen gegebenenfalls ausweichen – Warum man das nicht schon zu Anfang kann, bleibt das Geheimnis der Entwickler.

Die Kämpfe laufen dabei strikt rundenbasiert ab. Jeder Angriff kann in Ruhe ausgewählt werden, egal ob Zauber oder direkte Angriffe. Die Kämpfe gegen die unterschiedlichsten Fabelwesen sind schon nach kurzer Spielzeit sehr knackig und verlangen euch einiges an taktischem Geschick ab. Besonders die teils riesigen Boss-Gegner werden euch gehörig ins Schwitzen bringen und sie sind nur mit einer bestimmten Taktik zu bezwingen.

Jeder eurer Mitstreiter verfügt über besondere Talente, wie direkte Angriffe oder über besondere Zaubersprüche. Nach jedem erfolgreichen Kampf sammeln eure Heroen Erfahrungspunkte und erlernen neue Fähigkeiten. Auch könnt ihr eure Truppe mit nützlichen Items wie Armreifen oder neuen Waffen ausstatten – Jeder der schon mal ein Rollenspiel gespielt hat, wird sich sofort zurechtfinden und Kenner der Final Fantasy-Spiele sind klar im Vorteil, denn das Kampfsystem wurde fast komplett übernommen.

Besonders wichtig bei den Auseinandersetzungen ist die richtige Formation, da eure Vorderleute mehr Schaden abbekommen als die Hinteren. Eine kleine Neuerung gibt es aber dann doch, denn wenn ihr einen Angriff ausführt und einen bestimmten Ring euer Eigen nennt, startet eine Art Quick-Time-Event, bei dem ihr im richtigen Moment die Schultertaste drücken müsst. Habt ihr das richtige Timing erwischt, verursacht ihr mehr Schaden. Das war es aber schon mit den Neuerungen. Lost Odyssey geht beim Spielprinzip keine Risiken ein und vielen Spielern mag das gefallen, einen Mangel an Innovationen muss man den Entwicklern aber doch ankreiden. Zum Glück motiviert die Story um das Schicksal von Kaim zum Weiterspielen, bleibt aber von einigen Mängeln auch hier nicht verschont.

27.02.2008 : Stefan Grund