Test: Ninety-Nine Nights

Willkommen auf dem Schlachtfeld
Wie man auf den ersten Blick unschwer erkennen kann, kommt das Startmenü wie gewohnt übersichtlich daher. Als einziger wirklicher Modus ist die „Story“ wählbar, mit der man auch sofort in das Kampfgetümmel einsteigen kann. Vor jedem Kampf gibt es konkrete Instruktionen zu eurer Hauptaufgabe, die sich jedoch meist nur auf das Töten der gegnerischen Generäle oder das Erreichen bestimmter Orte auf dem Schlachtfeld beschränkt. Wer hier eine Innovation des Genres erwartet, wird wiederum enttäuscht aufblicken, denn abgesehen von der hervorragenden Grafik und dem bemerkenswert hohen Gegneraufkommen gibt es keine nennenswerten Neuerungen gegenüber der Konkurrenz von 'Dynasty Warriors' & Co… dazu jedoch später mehr.

Vor eurer Schlacht gegen das vermeidlich Böse könnt ihr gleich zwei wählbare Armeen befehligen, die euch während des gesamten Kampfgeschehens begleiten. So gibt es die Möglichkeit auf der einen Flanke eine starke, mit schwerer Rüstung ausgestatteten, Nahkampfarmee zu befehligen, auf der anderen könnt ihr hingegen taktisch entscheiden und Bogenschützen einsetzen, um so ein neutrales Verhältnis von Nah- und Fernkämpfern aufzubauen. Auf dem Schlachtfeld ist es anschließend möglich, die Truppen zu befehligen, wodurch man die Kämpfer entweder aktiv oder passiv agieren lassen kann, so dass ihr ihnen beispielsweise bei schlechter Verfassung eine kurze Ruhepause einräumen könnt.

Ihr startet die erste Schlacht mit der 17-jährigen Tempelritterin 'Inphyy' und euer erstes Missionsziel liegt, wie sollte es auch anders sein, darin, das Schlachtfeld so schnell wie möglich von Massen an Gegnern zu säubern. Nachdem ihr ausreichend viele 'Schädlinge' beseitigt habt, müsst ihr euch auf den Anführer der Horde konzentrieren um diesem den Gar aus zu machen. Jeder der insgesamt sieben Protagonisten hat seine eigene Storyline, die allesamt miteinander verknüpft sind, und ganze fünf Missionen zu meistern. Habt ihr diese absolviert, schaltet ihr den nächsten Charakter frei und das Ganze geht wieder von vorne los. Leider liegt hier auch ein weiterer Schwachpunkt von 'Ninety Nine Nights'. Der Titel bietet partout keine Abwechslung im Spielgeschehen. Spätestens nach der zehnten Mission möchte man, sofern man kein absoluter Hack & Slay-Fetischist ist, den Controller schon mal genervt in die Ecke werfen.

Wer vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels nicht schon bei der ersten Monsterhorde neu starten möchte, dem sei das wichtige Block-Feature ans Herz gelegt, das ihr mit dem Trigger-Buttons ausführt. Für eine leichte Abwechslung sorgen lediglich die recht starken und taktisch intelligent denkenden Endbosse, die man nur mit Geschick und Köpfchen bezwingen kann. Ein einfaches 'drauflos' endet meistens mit einem schnellen Tod eures Charakters.

Segnet eurer Held das Zeitliche, startet ihr nicht, wie in manch anderen Titeln dieser Art, an einem der vorgegebenen Checkpoints und dürft eurer Glück noch einmal auf die Probe stellen, sondern müsst vielmehr die komplette Mission von vorne beginnen. Das ist vor allem gegen Ende des Spiels äußerst nervig, da der hohe Schwierigkeitsgrad einiges vom Spieler abverlangt.

Solltet ihr eure Mission erfolgreich abgeschlossen haben, bekommt ihr ein genretypisches Ranking, durch das der Spieler eine Bewertung seiner Fähigkeiten bekommt. Diese reichen von 'A' für 'sehr gut' bis hin zu einem 'F' für 'sehr schlecht'. Diese Rankings haben zwar keine direkte Auswirkung auf die Story, sind aber eine nette Dreingabe für alle, die mal wieder auf Highscore-Jagd gehen möchten.

04.09.2006 : Patrick Schröder