Test: Battlefield 1

Nobody is Perfect
Um Euch auch dauerhaft für Level Up's und besondere Leistungen zu belohnen, hat man die bereits aus den Vorgängern bekannten Battlepacks noch etwas mehr in den Mittelpunkt gestellt. Neben einer neuen Animation, ergattert Ihr mit etwas Glück hier äußerst seltene Waffen und Skins. Außerdem sammelt Ihr beim Spielen sogenannte Kriegsanleihen. Dies ist die Spiel-Währung, mit der Ihr Waffen, Aufsätze etc. auch selber kaufen könnt. Über besondere Herausforderungen holt Ihr euch zudem noch zusätzlich Erfahrungspunkte.

Erwähnenswert ist auch, dass passend zum Release auch eine neue Companion App für iOS und Android erschienen ist. Neben Statistiken und Vergleichen mit euren Freunden könnt Ihr hier auch eure Soldaten und Embleme anpassen. Die App ist schlicht und einfach aufgebaut und daher leicht zu bedienen. Allerdings könnten ein paar Funktionen noch nachgereicht werden, denn das Anpassen der Soldaten wäre dafür ideal geeignet. Ansonsten können wir die App zumindest unter iOS zum Ausprobieren nur empfehlen.



Bei allem Lob folgen jetzt aber auch noch die negativen Seiten an Battlefield 1, denn perfekt ist auch dieses Spiel nicht. Das fängt schon bei Kleinigkeiten im Menü an, bei denen man sich immer wieder nach dem Warum fragt. Es ist beispielsweise nicht möglich, seinen Soldaten im Hauptmenü richtig anzupassen. Dies geht erst, wenn Ihr bereits in einer MP-Partie seid oder eben über die erwähnte Companion App. Prinzipiell hat man sich bei den Menüs übrigens sehr an Star Wars Battlefront orintiert. Ebenfalls sehr nervig ist der Umstand, dass Ihr über die Spielersuche zu oft in Spiele kommt, die schon länger dran sind oder sogar schon kurz vor dem Ende. In der Regel ist natürlich eher Platz im Verlierer-Team, so dass Ihr hier oft schon bald der Niederlage ausgesetzt seid. Größter Kritikpunkt sind aber die langen Ladezeiten vor und zwischen den Runden. Ab und zu kommt es auch noch vor, dass Leute aus eurem Trupp nicht im gleichen Spiel landen. Zusammen sorgt das gelegentlich schon einmal für kurze Aufregung. Im Vergleich zur Beta ist dieser Umstand aber schon deutlich besser geworden. Hier erwarten wir mit der Zeit also noch Verbesserungen.

Auch im Geschehen selber gibt es hin und wieder kleinere Mängel. Wie man es von der Frostbite-Engine nicht anders kennt, können kleinste Steine o.Ä. im Eifer des Gefechts zum größten Gegner werden. Seid Ihr beispielsweise gerade auf der Flucht und wollt einfach nur weg (was durch den neuen Bajonettangriff in Form von kurzen aber schnelleren Sprints wirklich eine prima Ergänzung ist) und bleibt dabei auf einmal an einem kleinen Stein hängen, sind sicher manche Nervenstränge akut gefährdet. Man kennt das Problem allerdings bereits schon aus den Vorgängern. Dies scheint offensichtlich nach wie vor nicht zu verändern sein, wird aber immer weiter verbessert. Etwas störender könnte allerdings für viele die Macht der Sniper werden. Gerade bei 64-Spieler-Gefechten sind auf den riesigen Maps die Scharfschützen sehr beliebt. So beliebt, dass gefühlt die Hälfte aller Spieler auf der Lauer liegt, um das immer wieder sehr erfreuliche Gefühl zu erhaschen, wenn man jemanden aus großer Distanz per Headshot eliminiert hat. Da die Klasse aber in der Regel so viele Anhänger in den Gefechten hat, kann es mitunter sehr frustrierend sein, wenn man Punkte einnehmen möchte, aber ständig auf dem Weg dahin sein Leben dadurch verliert. Hier wäre vielleicht eine Fixierung auf maximal 10 Sniper pro Team eine Lösung oder aber man entschärft die Klasse etwas, die sehr „overpowered“ wirkt. Die hin und wieder auftretenden Clipping-Fehler (Leichen hängen zappelnd in Wänden oder auf dem Boden) sorgen dagegen eher für Erheiterung.

24.10.2016 : Sascha Sommer