Test: Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhatta...

Vom Regen in die Traufe
Wer glaubt, wir hätten mit den vorangegangenen Abschnitten bereits die schlimmsten Faktoren abgegrast, der wird jetzt eines Besseren belehrt. Denn auch beim Sound und der technischen Umsetzung liefert Platinum Games eines ihrer schlechtesten Spiele ab.

Die Sprachausgabe ist auf Deutsch und erinnert schon an die eher lächerlich billigen Vertonungen der Cartoons der 90er Jahre. Aber wir sind im Jahre 2016 und solche Qualität kann einfach nicht mehr überzeugen. Die weiteren Geräusche, wie Schläge, Treffer oder Explosionen entspringen zudem vermutlich einem Freeware Soundeditor, da es keinen einzigen satten oder ordentlichen Klang zu hören gibt.



Das Schlimmste für die Ohren ist jedoch die Musik. Nicht eine erinnerungswürdige Melodie und keine zum Setting passende Rhythmen sind zu hören, sondern nur generische Gitarrensounds, die auf Dauer den letzten Nerv rauben.

Eine weitere Enttäuschung ist die technische Umsetzung. Anfangs versprachen die Entwickler 60 Bilder die Sekunde, aber es sind lediglich 30. Normalerweise sollte man nicht über konstante 30 Frames jammern, aber die angeblich versprochene Anzahl der FPS war der Grund, weshalb es keinen lokalen Koop-Modus gibt. Nun sind die Frames niedriger und es gibt noch immer keine Möglichkeit auf der Couch gemeinsam zu zocken. Liebe Entwickler, erklärt doch bitte diesen Umstand.

Sobald die Grafik dann noch genauer betrachtet wird, ist die Begrenzung umso unverständlicher. Es gibt keine Kantenglättung, Texturen wirken sehr oft matschig und zugleich verpixelt, die Schatten sind ein wahres Muster an Pixeln, und Filter-Effekte oder gar Anti-Aliasing fehlen gänzlich. Hier ist bis auf die Framerate nichts optimiert. Auch wenn der Stil der Turtles zwar nett gemacht ist, bleibt eine Augenweide während der gesamten sechs Spielstunden in der Kampagne aus.



Wiederspielwert hat TMNT: Mutants in Manhattan übrigens auch nicht. Obwohl es mehrere Schwierigkeitsgrade und ein erweitertes Ende bietet, besitzt der Titel kaum einen Anreiz für eine erneute Runde. Lediglich absolute Freaks könnten gewisse Sammelobjekte im Spiel interessant finden. Denn als einziges nettes Gimmick, können die seltenen Covers der Original IDW Teenage Mutant Ninja Turtles Comics freigeschaltet werden. Wobei ein echter Fan auch diese Bilder bereits kennt und vermutlich irgendwo in seinen Daten gespeichert hat.

31.05.2016 : Marc Schley