Test: Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhatta...

Chaos statt Action
Die Idee für das Gameplay ist prinzipiell einfach. Die vier Helden streifen gemeinsam durch ein Level, bis am Ende eine Bossarena freigeschaltet wird und der Endgegner auf ein Duell wartet. Nur leider hapert es gewaltig an der Umsetzung, weshalb der Spielspaß sehr schnell in den offenen Gulli fällt.

Obwohl jeder Turtle seine persönlichen Angriffsfähigkeiten besitzt, die mit der Zeit verbessert oder gar ausgetauscht werden können, fehlt es an spielerischen Tiefgang. Denn Auseinandersetzungen wirken grundsätzlich chaotisch und völlig unkoordiniert. Dies ist unabhängig davon, ob das Feld mit drei Freunden im Online-Koop oder alleine mit KI-Partnern betreten wird. Letztendlich beläuft sich ein Kampf nur auf wildes Button-Mashing in billiger Hack & Slash Manier bis die besonderen Fähigkeiten verfügbar sind und diese aktiviert werden können. Die wilden und unnötigen Effekteinblendungen nehmen zeitgleich jede Übersicht.



Zwar lassen sich die besonderen Angriffe miteinander kombinieren, was höheren Schaden verursachen kann. Dies funktioniert aber nur gemeinsam mit Freunden, da die KI eher wie kleine Kinder agiert, welche ganz schnell an die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum wollen. Und in Anbetracht der unübersichtlich vielen Variationen der Fähigkeiten, kommt auf Dauer sogar eher Frust als Freude auf. Nicht einmal bei den Boss-Fights will ein echtes Feeling von kontrollierter Action aufkommen.

Die Level sind dröge und uninspiriert aufgestellt. Mal unabhängig davon, dass es ohnehin nur drei Designs gibt, welche in den späteren Missionen einfach mit minimal anderen Texturen recycelt werden. Egal ob die leblose Stadt, die schlauchartige Kanalisation oder die Level auf den Dächern der Wolkenkratzer, nirgends gibt es etwas zu entdecken. Eastereggs sucht man vergeblich. Von Liebe beim Leveldesign kann einfach nicht die Rede sein.



Ein trauriger Fakt, da man nicht ständig im Kampf ist, sondern oftmals lange Strecken von Punkt A zu Punkt B zurücklegt, ohne einem Gegner zu begegnen. Auch Aufgaben wie Bomben entschärfen, einen Pizzastand vor der Zerstörung bewahren oder ein wildes Fahrzeug zu stoppen, helfen nicht dem Spielspaß etwas abzugewinnen. Im Gegenteil. Es sind motivationslose Missionen ohne nachvollziehbarem Hintergrund.

31.05.2016 : Marc Schley