Test: ReCore

Mehr Indie als AAA
Das Design von ReCore ist beim schnellen Blick sehr schön und obwohl ein Wüstenplanet zunächst eintönig klingt, bietet die Welt abwechslungsreiche Schauplätze. Und auch wenn das Design durch die sehr glänzende Optik, den weiten Flächen und der Mischung aus Realismus und Comic-Stil nicht jeden geschmacklichen Nerv positiv treffen wird, so muss man dem Look einen gewissen Charme zusprechen, der ähnlich wie das Gameplay besonders das Retro-Herz anspricht.



Der Eindruck von Retro ist aber nicht nur dem Design verschuldet, sondern auch der eher mäßigen Umsetzung. So treffen gestochen scharfe Texturen auf absolut matschige und lieblose Oberflächen. Einige Objekte sind sogar mächtig verpixelt, weshalb wir manchmal dachten es sei ein Spiel aus Xbox- oder Playstation 2-Zeiten. Möglicherweise ist die Mischung von Top-Grafik und Indie-Qualität beabsichtigt, aber letztendlich bleibt das Gefühl von Inkonsequenz zurück und das Auge hungert unbefriedigt nach optischen Leckerbissen.

Die Grafik hat den Geist eines Indiestudios, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss und bei einem Preis von 40 Euro auch völlig verkraftbar ist, aber Xbox hatte die Entwicklung unterstützt und als Exklusivtitel gesichert, weshalb die technische Umsetzung zum aktuellen Zeitpunkt inakzeptabel ist. Denn ständig trüben optische Mängel wie Kantenflimmern oder gar die massiven Einbrüche in der Bildrate das Spielvergnügen. Sogar die kleinsten Indiestudios können das besser. Insbesondere die Ladezeiten von ReCore sind ein Graus, der keineswegs zeitgemäß ist. Wird der Bereich im Spiel gewechselt oder wartet man auf den Respawn nach dem Tod, dann wartet man manchmal über 90 Sekunden, bis man wieder im Spiel ist. Ein absolutes NoGo in der heutigen Zeit!

15.09.2016 : Marc Schley