Test: White Night

Seit dem 06. März ist White Night inzwischen verfügbar und will uns mit simpler schwarz-weiß Grafik im Noir-Stil das Fürchten lehren. Wir haben uns dem klassischen Überlebenshorror (so von den Entwicklern beschrieben) gestellt und verraten euch in unserem FRONT-Test ob das Spiel angsteinflößend ist oder man lieber Angst vor dem Kauf haben sollte.
Horror braucht Geschichte
Armut, Angst und Dunkelheit sind Merkmale die besonders die wirtschaftliche Depression in den USA der 30er-Jahren beschrieben hat. In dieser Zeit spielt auch die Geschichte von White Night, um genau zu sein eine Nacht im November 1938. Angetrunken fährt der namenlose Protagonist auf einer dunklen Straße bis plötzlich eine Frau vor ihm erscheint, er ausweicht und gegen einen Pfahl fährt. Ohne zu wissen ob er die Frau nun überfahren hat oder nicht, ist er selber auch leicht verletzt, weshalb er versucht Hilfe zu finden. Als einzige Option bietet sich ein scheinbar verlassenes Herrenhaus an, wo doch hoffentlich wenigstens ein Telefon ist. Im Haus eingetreten funktioniert weder das Telefon, noch lässt sich die Haustür wieder öffnen durch die er hereinkam. Dies zwingt dazu sich im Haus umzusehen wobei man einer sehr morbiden Geschichte auf dem Grund geht.

Zugegeben, bis hierhin ist die Story nicht wirklich neu und bedient sich zahlreicher Klischees, doch wenn es gut umgesetzt ist, dann stört es nicht. Durch die stimmig gesprochenen Monologe des Protagonisten (Sprache Englisch mit deutschen Untertiteln) und sonst nur Texte die man durch Bücher oder Zeitungsfetzen lesen muss entsteht erzählerisch bereits eine dichte Atmosphäre. Konstant wird man von Fragen getrieben, wie zum Beispiel: „Was für ein Mensch war der Besitzer des Hauses?“ Oder „Ist hier noch eine weitere Person im Haus?“ Bis zum Schluss hält diese Spannung an, auch wenn man einige Antworten auf Fragen von alleine schon früh erahnen kann.


23.03.2015 : Marc Schley