Test: Assassin's Creed Syndicate

Kleine, aber feine Neurungen! / Alles für die Gang!
Doch auch im Aufbau des Spiels hat sich einiges getan. Befindet ihr euch gerade nicht in einer Mission, könnt ihr über das Menü zum Beispiel jederzeit zwischen Jacob und Evie wechseln. Dies hat auch taktische Züge, denn ihr habt für beide zwei unterschiedliche Charakterbäume, mit denen ihr die Fähigkeiten der beiden verbessert. Je nach Mission könnt ihr dann also auch selber überlegen, welcher der beiden besser geeignet wäre.

Das Level des Charakters steigt bei beiden parallel. Dies ist auch wichtig, denn ihr habt nun wieder ein richtiges Charakterlevel, welches bei den Missionen auch im ungefähren Bereich der Gegner liegen sollte, damit ihr auch eine Chance habt im Kampf.

Das Kampfsystem ist nämlich nun deutlich intensiver und schneller. Dadurch darf man keinen Gegner mehr unterschätzen und das Blocken und Ausweichen ist wichtiger denn je. Uns kam es nämlich so vor, als würde man nun deutlich weniger Treffer einstecken können, als noch in den vergangenen Teilen. Durch die Nahkampf-Action entsteht jedoch immer wieder ein packendes Gefühl.

Um hier jedoch nicht immer allein gegen Massen zu kämpfen, baut ihr in Syndicate eure eigene Gang auf, die "Rooks". Mit der Zeit werden sich immer mehr Leute eurer Gang anschließen und mit euch gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Deswegen ist es wichtig auch Nebenmissionen zu absolvieren, um immer mehr Anhänger zu gewinnen. Diese haben ebenfalls Verbesserungen, die ihr mit der Zeit erwerben könnt und auch braucht, damit diese auch immer eine Chance haben. Ihr schaltet durch Gang-Angriffe nämlich immer mehr Teile in London frei und gewinnt an Macht und Boni. Cool übrigens: In Syndicate ist eure Basis ein fahrender Zug.



Insgesamt wirkt Syndicate deutlich abwechslungsreicher und runder als sein Vorgänger. Das liegt vor allem auch am Missionsdesign. Seit Teil 2 hat uns kein Teil der Serie so begeistert wie das Geschehen im virtuellen London. Klasse Arbeit!

Weniger klasse ist aber die Sache mit den Mikrotransaktionen. Zwar braucht man diese nicht zwangsläufig, aber die Möglichkeit ist da und daher ein Dorn im Auge. Da sich Ubisoft aber zum Glück komplett auf den Story-Modus konzentriert hat und es keinen Online-Modus gibt, bleibt zumindest in dieser Hinsicht kein Ruf nach "Pay 2 Win"! Wir begrüßen übrigens den fehlenden Online-Modus, denn man merkt dem Spiel die volle Konzentration auf den Solopart jederzeit an. Der Durchschnittsspieler wird am Ende sicher über 35 Stunden Spielzeit auf der Habenseite stehen haben. Viel Spiel für’s Geld!

Die Zwischensequenzen sind gut in Szene gesetzt worden und die deutsche Synchronisation ist wirklich auf einem guten Niveau. Da kann man auch mal verzeihen, dass in Sachen Lippensynchronität an vielen Stellen irgendetwas schief gegangen ist.

22.10.2015 : Sascha Sommer