Test: Outlast

Dir bleibt nur die Flucht
Es gibt sie natürlich, die Nerds und Underdogs, die plötzlich perfekt mit einer Schrotflinte oder einem Sturmgewehr umgehen können – Lara Croft, Gordon Freeman. Miles Upshur gehört leider nicht zu dieser Gruppe, folglich zieht er bei Konfrontationen mit den Verrückten und merkwürdigen Monster-Kreaturen den Kürzeren. Eine Waffe hat er nämlich nicht und auch sonst liegt im Asylum nichts Hilfreiches herum, mit denen er die Gegner ausschalten kann. Lediglich in geskripteten Szenen darf er austeilen. Um im Dunkeln ein wenig den Überblick zu behalten, kann der Held einen Camcorder anschalten und sich so per Nachtsichteinstellung orientieren. Das trägt ebenfalls viel zur Horror-Stimmung bei, denn die Sicht ist sehr eingeschränkt und wer The Blair Witch Project gesehen hat, kann sich ungefähr vorstellen, was ihn bei Outlast erwartet.

Um dem sicheren Tod zu entgehen, gilt es also vor den Gegnern wegzurennen und sich zu verstecken. Das hört sich etwas langweilig an, im Spiel treibt dieses Versteckspiel einem jedoch regelmäßig die Schweißperlen auf die Stirn. Besonders aufregend wird es, wenn ein Gegner sich an einem Schrank oder einer Kiste vorbeischleicht, in der sich der Held befindet. An dieser Stelle eine Warnung: Zarte Gemüter und Herrschaften mit erhöhtem Herzinfarktrisiko sollte Outlast lieber nicht spielen!



Ist eine Konfrontation überstanden, gilt es meist den richtigen Weg zu finden oder nach dem passenden Schlüssel Ausschau zu halten. Die Rätseleinlagen – wenn man sie so nennen will – sind mit der größte Schwachpunkt an Outlast, da sie einfach nicht besonders originell sind.

Outlast sollte man stets im Dunkeln und mit Kopfhörern spielen, um so alles von der genialen Soundkulisse mitzubekommen. Leider kann es dabei passieren, dass sich der Controller im Bildschirm spiegelt. Das ist natürlich abhängig von den jeweiligen Lichtverhältnissen, uns hat es in einem nahezu völlig abgedunkelten Zimmer dennoch sehr gestört.

21.08.2014 : Matthias Brems