Test: Xbox 360

Multimedia... ich komme!
Ein weiterer wichtiger Punkt, gerade für Multimedia-Junkies wie mich, sind die entsprechenden Medien-Funktionen, die die neue Xbox bietet. Neben Musik- und Bildwiedergabe gibt es dort natürlich auch die Möglichkeit, Filmdateien von der Festplatte der Xbox oder des heimischen Media Center PCs wiederzugeben. Diese Einschränkung ist für mich als Windows XP-User natürlich besonders schmerzlich, denn Streaming per installiertem "Windows Media Connect" ist nur bei Musikdateien und Bildern möglich. Hinzu kommt, dass es nicht möglich ist DVDs mit WMV-HD Filmen abzuspielen. Da viele dieser Filme auf normalen DVDs erhältlich sind ist es umso unverständlicher, dass die Konsole dieses Feature zurzeit noch nicht bietet. Ob dort entsprechende Softwareupdates kommen, ist bislang noch nicht klar, Fans von HD-Filmen müssen ihren Windows-Rechner also weiterhin im Wohnzimmer stehen lassen oder auf das Media Center Betriebssystem wechseln. Dort wird aber auch nur der hauseigene WMV-HD-Codec unterstützt, qualitativ höherwertige Avi's oder Transport-Streams (.ts) müssen aus rechtlichen Gründen momentan leider noch draußen bleiben. Standard-DVDs werden, entsprechendes Equipment vorausgesetzt, mit Progressive Scan wiedergegeben. Die Bild und Soundqualität bewegt sich dabei auf gutem bis sehr gutem Niveau.

Das Wiedergeben von Bildern und Fotos funktioniert tadellos. Die Zugriffszeiten auf die freigegebenen Ordner des PCs sind sehr gut und die "Plug and Play" Funktion mit Digitalkameras funktionierte mit unseren getesteten Canon und Sony Geräten einwandfrei. USB 2.0 wird unterstützt, auch hier glänzt die Technik durch hohe Transfergeschwindigkeiten. Lediglich die fehlende Zoomfunktion trübt den Bilderspaß ein wenig. Hier sind wiederum die MS-Softwareprofis gefragt, um das Angebot zu komplettieren.

Die Musikwiedergabe funktioniert so, wie man es sich vorstellt. Per tragbarem Gerät, CD oder PC-Stream werden alle gängigen Formate unterstützt und auf Wunsch per Visualisierung verschönert. Wünschenswert wäre hier die Möglichkeit, nicht nur nach Album, Interpret und Songs zu selektieren, sondern entsprechend freigegebene Laufwerke auf Ordnerebene zu durchsuchen. Was die Custom-Soundtracks angeht, so ist es erfreulich, dass die eigenen CDs nicht mehr zeitaufwändig geript werden müssen, sondern auch in Echtzeit vom MP3-Stick, iPod oder PC gestreamt werden können. Als nette Dreingabe kann man jederzeit, auch im Spiel, per Fernbedienung einzelne Tracks weiterschalten, ohne dafür den Xbox-Guide öffnen zu müssen.

22.11.2005 : Matthias Brems