Test: Rocksmith 2014 Edition

Klampfen, Zocken, Jammen
Die einzelnen Modi des Spiels lassen eigentlich kaum Wünsche offen. Wer spielerisch bestimmte Gitarrentechniken oder Akkorde üben möchte, kann sich an den zahlreichen, im Retro-Arcade-Look gehaltenen „Guitarcade“-Spielchen versuchen. Der neue Sessionmodus bietet euch darüber hinaus die Möglichkeit virtuell zu jammen. Dazu wählt ihr eure K.I.-gesteuerten Mitmusiker bzw. Instrumente aus und regelt mit verschiedenen Parametern, wie diese sich an euer Spiel anpassen sollen und in welcher Tonart ihr gemeinsam musizieren wollt. Das funktioniert zwar teilweise erstaunlich gut, oft endet die virtuelle Jamsession dann allerdings doch eher im Chaos, da die K.I. hin und wieder ins Straucheln gerät. Schade ist auch, dass die Mitmusiker sehr schnell aufhören zu spielen, wenn ihr selbst nicht spielt. So gelingt es leider nur sehr selten sein eigenes Spiel auf das der K.I. einzustimmen und entsprechend ein bisschen zu improvisieren.



Der Kern des Spieles ist aber ohnehin nach wie vor der Songmodus, in dem ihr Stück für Stück an die einzelnen Lieder heran geführt werdet. Wie im Vorgänger zeigt euch das Spiel anhand der Bünde und farbmarkierter Saiten welche Töne ihr auf dem Griffbrett greifen müsst. Die Übertragung eures Gitarrenspiels ist zwar immer noch mit einem kurzen Delay verbunden, sofern ihr das Audiosignal lediglich über HDMI abnehmt, allerdings ist die Verzögerung nun wesentlich geringer, als bisher. Nutzt ihr das vom Spiel selbst empfohlene Setting, bei welchem ihr den Ton über den Component-Ausgang direkt abnehmt, ist die Verzögerung praktisch nicht mehr spürbar. Generell funktioniert der Songmodus sehr gut und der Schwierigkeitsgrad passt sich sehr dynamisch an euer können an. Uns ist im Test lediglich aufgefallen, dass die Steigerung des Schwierigkeitsgrades oft etwas zu rasch erfolgt und eher selten wieder nach unten angepasst wird, auch wenn wir eine Passage immer und immer wieder vergeigen. Immerhin können wir den Schwierigkeitsgrad aber zur Not manuell wieder herunterregeln. Nachdem wir einen Song gespielt haben wertet Rocksmith 2014 außerdem unser Spiel aus und füttert uns mit hilfreichen Lektionen, anhand derer wir unsere Fehler ausbessern oder bestimmte schwierige Passagen des Arrangements im „Riff-Repetitor“ in geringerer Geschwindigkeit wiederholen können.

Einzig und allein eine Option in der das Spiel uns direkt begleitet und einen Song Stück für Stück, vom Intro, über die Strophe bis hin zum Refrain begleitet fehlt leider nach wie vor. So hätten wir es uns stellenweise gewünscht, dass das Spiel uns bestimmte Akkorde zeigt, bevor es diese ins Arrangement integriert, da man über die bunten Zeichen im Eifer des Gefechts durchaus kurz irritiert sein kann. Immerhin können wir das Spiel aber jederzeit pausieren und im Akkordbuch nachschlagen, womit wir es zu tun haben. Fairerweise spult der Song dann beim Wiederaufnehmen des Spiels das Arrangement ein Stück zurück, so dass wir nichts verpassen und problemlos weiterspielen können. Wer darüber hinaus nicht allein musizieren möchte und über ein zweites Adapterkabel und ein entsprechendes Instrument verfügt, kann außerdem zu zweit antreten und die Songs gemeinsam lernen. Apropos Adapterkabel: Das Kabel aus dem ersten Rocksmith funktioniert natürlich auch mit dieser Version. Wer den Vorgänger also gespielt hat, kann Rocksmith 2014 auch ohne den Adapter erwerben. Etwas ärgerlich ist allerdings, dass das Kabel einzeln im Handel nur schwer erhältlich ist und man um eine Onlinebestellung kaum herumkommt.

13.11.2013 : Theo Salzmann