Test: The Crew

Groß, größer, The Crew!
Der größte Unterschied zwischen The Crew und anderen Racern ist aber zweifelsohne die wirklich einmalig riesige Spielwelt. Und riesig ist dabei wirklich gigantisch. Das Geschehen spielt auf den Küsten und Straßen von Amerika und so braucht ihr bei einer ununterbrochenen Fahrt vom Osten in den Westen mehrere Stunden. Dabei fahrt ihr durch prominente Städte wie beispielsweise Los Angeles, Las Vegas, New York oder Chicago. Sehr nett: Man hat auch an die entsprechenden Sehenswürdigkeiten gedacht, so könnt ihr rund 200 von diesen aufsuchen. Je nach Region verändern sich auch die Wetterelemente. So fahrt ihr neben den gewohnten Stadt-Szenerien also auch durch Schneegebirge oder verregnete Küstengebiete. Dank Tag- und Nachtwechsel wird einem in dieser Hinsicht auch selten langweilig. Die Spielwelt selber wirkt auch seht lebendig. So gibt es je nach Tageszeit entsprechenden Verkehr, es fahren Züge, Baustellen finden statt, und vieles mehr. An einigen Stellen wirkt dies zwar sehr aufgesetzt, allerdings meistens nicht negativ. Habt ihr gewisse Städte schon oft besucht und die zugehörigen Satelliten entdeckt (ähnlich wie bei Assassin's Creed die Aussichtspunkte) könnt ihr auch per Blitzreise zu den entsprechenden Events springen.

Befindet ihr euch in der freien Fahrt, sind über die ganze Spielwelt zudem dynamische Events verteilt. Diese sollen die teils langen Fahrten etwas kurzweiliger halten, denn so schön die Blitzreise auch ist, handelt es sich hier immer noch um ein Rennspiel und so möchte man ja möglichst viel selber "hinter dem Steuer sitzen". So fahrt ihr beispielsweise gegen die Zeit Slalom oder müsst möglichst weit über Rampen springen. Genauso wie für Story-Missionen oder normale Rennen, erhaltet ihr auch hier Wertungen zwischen Bronze und Gold (später auch noch Platin). Je besser die Wertung, desto höher die Belohnung. Challenges sowie Tages-, Wochen- und Monatsherausforderungen runden den Spielumfang positiv ab.



Belohnungen haben in The Crew gleich zwei Auswirkungen. Zum einen steigt durch Erfahrungspunkte eure allgemeine Fahrerstufe. Diese geht bis Level 50, zukünftig wird diese sicherlich noch angehoben, und damit schaltet ihr neue Fahrzeuge, Events oder auch Mod-Punkte frei. Ihr bekommt zum anderen aber auch (je nach Wertung) entsprechende Fahrzeugteile, die euer Fahrzeuglevel hochschrauben und logischerweise verbessern. Dies geht bis über Level 1000. Während die Fahrerstufe euch also immer begleitet, ist die Fahrzeugstufe je nach ausgewähltem Auto unterschiedlich. Ihr könnt also theoretisch jedes der 50 Fahrzeuge bis zum Maximal-Level bringen. Hierfür solltet ihr aber definitiv viele Monate brauchen. In Sachen Gestaltung und Tuning sind eurer Fantasie übrigens kaum Grenzen gesetzt. Hier könnt ihr euch komplett austoben. Vor allem das Tuning hat eine positive Erwähnung verdient, denn die 3D-Animation ist immer wieder ein Highlight. Typisch für Rollenspiele, könnt ihr auch in The Crew hier genannte Mod-Punkte vergeben. Dadurch verbessern sich gewisse Dinge nicht nur für ein einzelnes Fahrzeug, sondern für euren gesamten Fuhrpark.

Die hohen Fahrzeuglevel sind zwangsläufig auch nötig. Denn in Sachen Fahrphysik merkt man deutlich den Arcade-Faktor. Das ist leider nicht immer positiv, denn zwischendurch hat man das Gefühl nicht wirklich die volle Kontrolle über das Fahrzeug zu haben. So fühlt man sich in Rennen mit viel Verkehr oft magisch vom Gegenverkehr angezogen. Durch das Aufleveln der Fahrzeuge wird dies jedoch spürbar besser, die zu Beginn etwas willkürlich und bockig wirkende Steuerung daher vermutlich extra so gewollt. Ein physisches Schadenssystem sucht man übrigens vergeblich. Bei The Crew entstehen lediglich optische Schäden.

Ubisoft hat dem Racer neben den typischen Verfolger- und Motorhauben-Perpektiven auch eine Cockpit-Cockpit-Ansicht spendiert, doch was wir jedoch absolut nicht verstehen ist, warum die Rückspiegel so schlecht umgesetzt worden sind. Durch die fehlende Möglichkeit, sich nach hinten zu orientieren, ist man bei Benutzung dieser Perspektive stark benachteiligt.

10.12.2014 : Sascha Sommer