Test: Zeno Clash 2

Eigentlich meint man als Redakteur inzwischen alles gesehen zu haben und abgebrüht genug zu sein um jedes Tutorial mit einem lässigen Schulterzucken überspringen zu können. Doch hin und wieder trifft man dann auf Spiele wie Zeno Clash 2, die so anders sind, dass auch Vielspieler wenigstens für einen kurzen Moment ins Stocken geraten. Ein gutes Zeichen?
VaterMutter, Kind?!
Zeno Clash 2 soll relativ nahtlos an die Ereignisse aus dem knapp vier Jahre alten Vorgänger anknüpfen. Erneut schlüpft ihr in die Rolle des Stammeskriegers Ghat und bereist zusammen mit eurer Stammesschwester Rimat die Spielwelt Zenozoik um mehr über einen mysteriösen Golem herauszufinden. Wer das erste Zeno Clash nicht gespielt hat, hat aber zuerst die Möglichkeit sich im Rahmen eines kurzen Tutorials mit den grundlegenden Gameplay-Mechanismen vertraut zu machen und sich die Grundlagen der Story erläutern zu lassen. Dummerweise ist diese aber so unfassbar verworren und schmeißt mit merkwürdigen Begriffen um sich, dass es praktisch unmöglich ist, sich ein Bild der geschichtlichen Zusammenhänge zu machen. Doof: Dieses Unwissen zieht sich letztendlich durch das ganze Spiel, wodurch die Story ein merkwürdig versponnenes Wirrwarr aus skurrilen Kreaturen und abstrakten Namen bleibt.



So ist beispielsweise die VaterMutter ein hässliches vogelartiges Wesen, welches offenbar Personen kidnappt und diese dann zu ihren eigenen Kindern macht. Ein solches „Adoptivkind“ ist auch Protagonist Ghat, der wiederrum aber überhaupt kein Problem damit zu haben scheint. Dennoch sitzt eben Jene(r?) VaterMutter zu Beginn im Gefängnis des eingangs erwähnten Golems. Es ist zwar grundsätzlich schön, mal wieder ein unverbrauchtes und durchaus auch kreatives Setting erleben zu dürfen, auf der anderen Seite wird das Ganze aber so konfus und dröge präsentiert, dass man als Spieler schnell die Lust verliert, sich weiter mit der Spielwelt auseinanderzusetzen.

06.08.2013 : Theo Salzmann