Hands On: Wolfenstein: The New Order

Skurril, düster, trashig und witzig
Der eigentliche Plot von Wolfenstein: The New Order spielt hingegen 13 Jahre nach dem Prolog. Blazkowicz, der sich seit seinem 1947er Einsatz in einer polnischen Heilanstalt aufgehalten hat, muss diese unter widrigen Umständen verlassen, nachdem die Nazis Besitzer und Patienten kaltblütig ermordet haben. Lediglich Anja, die Tochter des leitenden Arztes, kann gerettet werden und so brennt der Spieler mit der jungen Dame zum Rest ihrer Familie durch. Dort erfährt Blazkowicz, dass die Nazis unter der Führung von General Totenkopf den Krieg inzwischen gewonnen und die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Auch einen Widerstand soll es längst nicht mehr geben. Doch Blazkowicz wäre nicht er selbst, wenn er das so einfach hinnehmen würde. Zusammen mit Anja und ihren Großeltern macht er sich also auf, um dem Naziregime ordentlich in den Hintern zu treten.



Bisher wirkt die Story zwar weder besonders tiefgründig, noch hat sie uns mit unerwarteten Wendungen überrascht, dafür konnte die Inszenierung aber durchaus überzeugen. Die Zwischensequenzen sind gut geschnitten und vor allem der wuchtige elektronische Soundtrack sorgte während unserer Anspielsession immer wieder für den einen oder anderen Adrenalinschub. Darüber hinaus scheint das Spiel ein umfangreiches Repertoire aus irrwitzigen und skurrilen Charakteren zu besitzen. So sitzt der Spieler in einer Sequenz etwa in einem Zug einem Nazi-Offizierspärchen gegenüber und muss seine wahre Identität vor diesen geheim halten. Allerdings scheint die ältere Dame große Lust dabei zu verspüren Blazkovicz auf seine Reinrassigkeit zu testen und macht sich deshalb einen Spaß daraus den Spieler mit einer goldenen Pistole in der Hand verschiedenen absurden Prüfungen zu unterziehen – dabei läuft es einem schon mal kalt den Rücken runter.

24.02.2014 : Theo Salzmann