Test: Metal Gear Solid V: Ground Zeroes

Neues Spiel, bekanntes Spielgefühl
Wie die Vorgänger ist auch Metal Gear Solid V eine waschechte Schleichsimulation, die viel Raum zum Experimentieren lässt. An der grundlegenden Spielmechanik hat sich also nicht viel geändert und so schleicht, klettert und krabbelt sich Snake von einem Ort zum nächsten um seinen Hauptauftrag mit möglichst wenig Aufsehen zu erledigen. War die Steuerung in bisherigen MGS-Spielen eher als hakelig zu bezeichnen bewegt ihr Naked Snake in und um Camp Omega nun wesentlich stressfreier. Besonders in brenzligen Situationen sorgt dies entscheidend dafür, den Stresslevel relativ niedrig zu halten. Werdet ihr entdeckt und nimmt man euch unter Beschuss ist man trotzdem jederzeit Herr der Lage und schafft es in der Regel auch, sich der Gefahrensituation zu entziehen. Wie für die Serie typisch sind Frontalangriffe nicht gerade eine Paradedisziplin des Top-Agenten. Wenn es hingegen um leises heranschleichen beispielsweise über Dächer oder unter Zuhilfenahme der zahlreichen Deckungen geht, macht „der Schlange“ so schnell keiner was vor.



Camp Omega bietet viele abwechslungsreiche Schauplätze, die dafür sorgen, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, das geforderte Ziel zu erreichen. Apropos Ziel: neben der wirklich packend erzählten und grandios inszenierten Prologmission zu The Phantom Pain warten, wie bereits erwähnt, noch fünf weitere Missionen auf den Spieler, die allesamt in, um oder über Camp Omega spielen. So müsst ihr beispielsweise geheime Dokumente von einer bestimmten sich irgendwo im Lager aufhaltenden Zielperson beschaffen, im Camp untergetauchte Terroristen eliminieren, Luftabwehrgeschütze ausschalten oder auch während eines Helikopterangriff eine Zielperson von oben ausmachen, auf ihrer Fahrt durch das Lager beschützen und letztendlich evakuieren. Gerade dieser actiongeladene Auftrag zeigt die Wandlungsfähigkeit des Spiels und gibt einen Ausblick auf das voraussichtlich 2015 erscheinende „Hauptspiel“. Natürlich möchten wir euch auch die fünfte Mission nicht vorenthalten, diese gestaltet sich allerdings systemspezifisch: Xbox One-Spieler schlüpfen in den Cyborgkrieger Raiden und gehen auf die Jagd nach den aus „Snatcher“ bekannten außerirdischen Körperfressern, während PS4-Spieler einen ziemlich coolen Retro-Level aus dem Ur-Metal Gear Solid inklusive Quiz zu Gesicht bekommen. Der Grund warum hier unterschiedliche Missionen angeboten werden, dürfte der sein, dass Sony die Rechte am ersten Spiel der Serie hat, was auch ein Grund war, weswegen dieser Teil beim kürzlich erschienenen HD-Remake nicht mit von der Partie war.

19.03.2014 : Matthias Brems