Test: Castlevania: Lords of Shadows 2

Taktische Schnetzelei
Spielerisch ist vieles beim Alten geblieben und so orientiert sich das Kampfsystem von LoS2 nach wie vor an Genre-Kollegen wie God of War oder Devil May Cry. Insgesamt stehen Gabriel drei verschiedene Waffen zur Verfügung, die geschickt eingesetzt werden müssen, um den ordentlich austeilenden Widersachern die Stirn bieten zu können. Während die „Blutpeitsche“ quasi die Standardwaffe im Arsenal darstellt und immer zur Verfügung steht, müssen das „Schwert der Leere“ und die „Chaosklauen“ zunächst mit Energie geladen werden, um eingesetzt werden zu können. Energie erhält der Spieler entweder durch verschiedene Behälter und Tränke oder durch das Ausführen von Kombos, durch welche Blut-Orbs freigesetzt werden, die dann für das Schwert oder die Klauen genutzt werden können. Jede der Waffen dient dabei einem anderen Zweck. Mit der Peitsche könnt ihr schnelle und weitreichende Attacken entfachen, Schläge mit dem Schwert füllen hingegen eure Lebensenergie teilweise auf und können mit Eisattacken kombiniert werden. Die Chaosklauen ermöglichen es wiederrum Schilde und Rüstungen besonders schwer gepanzerter Gegner zu durchbrechen und Feuerangriffe zu entfachen.



Alle drei Waffen können natürlich vielfältig ausgebaut werden, so dass Draculas Repertoire an Fähigkeiten gegen Ende des Spieles äußerst vielseitig ist. Zwar spielen sich die Kämpfe durchaus taktisch, allerdings sorgt die frei justierbare Kamera nicht selten dafür, dass einige Gegner aus dem Blickfeld verschwinden und dann im ungünstigsten Moment durch einen Angriff die gerade initiierte Kombo durchbrechen. Dadurch wird das Sammeln von Orbs für Schwert und Klauen hin und wieder zu einem Kraftakt und es kommt nur selten ein echtes „Flow-Gefühl“ zustande. Darüber hinaus mangelt es dem Action-Adventure deutlich an Gegnervielfalt. Unter den Standardgegnern finden sich nur wenige Variationen, wodurch sich LoS2 schnell sehr repetitiv anfühlt. Unterstütz wird dieses Problem durch das abwechslungsarme Leveldesign. Die erste hälfte des Spieles wird im Grunde von zwei verschiedenen Arealen dominiert: Architektonisch eindrucksvolle gotische Gemäuer und triste Industriegebäude. Erst gegen Ende dürfen neue und durchaus ansehnliche Gebiete erkundet werden.

04.03.2014 : Theo Salzmann