Test: Crysis 3

Schleichen oder Rumballern? Die Mischung macht’s!
Obwohl die Hintergrundgeschichte von Crysis 3 im Vergleich zum Vorgänger an Qualität gewonnen hat, befinden sich die eigentlichen Stärken des Shooters in anderen Gebieten. Einmal mehr ist es die unglaublich vielseitige Spielmechanik, die Action-Fans vom Hocker reißt. Zentrales Element des Gameplays ist der angesprochene Nanosuit, der über zahlreiche Features verfügt, die „Prophet“ mit übernatürlichen Fähigkeiten ausstatten. Die beiden wichtigsten Elemente des Anzugs sind der Tarn- und Panzerungsmodus. Für einen bestimmten Zeitraum könnt ihr euch auf Knopfdruck unsichtbar machen oder mit einer besonders starken Panzerung ausstatten. Die beiden Fähigkeiten allein eröffnen unglaublich viele Möglichkeiten an die unterschiedlichen Herausforderungen des Abtenteuers heranzutreten.

Auf der Hand liegt die ständige Entscheidung darüber, ob man Feinde lieber im Tarnmodus ohne ein Geräusch zu machen von hinten erledigt oder einfach an ihnen vorbeischleicht, oder ob man den Berserker herauslässt, den Zusatzpanzer aktiviert und sich ins offene Gefecht stürzt. Erst in Kombination mit den weiteren Gadgets des Nanosuits wie einer Thermosicht und der Option via Mini-Spiel diverse Terminals und Objekte zu hacken, eröffnet sich die ganze Vielfalt an Herangehensweisen, die Crysis 3 von der Shooter-Maße abhebt. Besonders in Erinnerung bleiben dabei die Situationen, in denen das hervorragende Leveldesign zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. Beispielsweise können Feinde gegeneinander ausgespielt werden. Wenn sich Cell-Soldaten und Ceph gegenüberstehen, nur von einem Tor voneinander getrennt, dann ist es ein leichtes für „Pophet“ mit aktiviertem Tarnmodus den Türöffner zu hacken und sich das folgende Schauspiele in Ruhe aus der Ferne anzusehen.



Neben dem Nanosuit und der Möglichkeit mit seiner Umwelt zu interagieren, ist es nicht zuletzt auch das umfangreiche Waffenarsenal, das Crysis 3 spielerisch zum vielleicht abwechslungsreichsten Shooter überhaupt macht. Besonders heraus sticht dabei der Bogen, den ihr bereits zu Spielbeginn in euer Inventar aufnehmt. Zum Einen bietet der Bogen die Möglichkeit, Feinde leise und dennoch aus der Ferne aufs Korn zu nehmen, zum Anderen stehen neben Standardpfeilen auch Spezialmunition, wie Explosiv- oder Elektropfeile zur Verfügung. Bei uns hat sich der Bogen schnell zur Lieblingswaffe entwickelt, da er genau wie die Fähigkeiten des Nanosuits zum Experimentieren einlädt. Aufgrund der rar gesäten Munition wird der Bogen aber dennoch nicht zu Überwaffe.

27.02.2013 : Michael Keultjes