Test: Project CARS

Technisch nicht immer auf allerhöchstem Niveau
Was die Optik und den Sound von Project CARS angeht, so macht der Racer auch auf den Konsolen einen durchweg guten Eindruck. Zwar erreicht man nicht ganz das Niveau von Forza 5, in Anbetracht der Tatsache, dass aber mehr als doppelt so viele Fahrzeuge auf der Strecke sind und ein dynamisches Wettersystem mit an Bord ist, ist dies keine Überraschung. Im Vorfeld heiß diskutiert wurde die Tatsache, dass die Xbox One-Fassung gegenüber der PS4-Variante mit einer niedrigeren 900p-Auflösung gerendert wird. Im direkten Vergleich beider Versionen auf ein und demselben Monitor muss man sagen, dass die PlayStation-Variante diese Vorteile wenn überhaupt nur bedingt ausspielen kann. Vor allem im Bereich der Kantenglättung als auch bei der Anisotropen Filterung und bei der Bewegungsunschärfe hat die Xbox One sichtbar die Nase vorn und muss sich auch in der Gesamtoptik keinesfalls verstecken. Allerdings – und da kann man auch nichts schönreden – dass die Xbox One mit 1600 x 900 Pixel rendert ist gerade im Vergleich mit der Konkurrenz ziemlich deutlich sichtbar. Die Spielgrafik aber auch die Menüs wirken im Vergleich leicht unscharf und verwaschen. Inhaltlich gibt es glücklicherweise keine Unterscheide, auf beiden Plattformen zirkeln gleich viele Fahrzeuge um die Kurse und auch was die Effekte angeht, sind keine wesentlichen Unterschiede sichtbar.



Bereits im Vorfeld wurde viel über die Bildrate von Project CARS diskutiert. Werden es die Entwickler schaffen, dass die Konsolenfassungen ruckelfrei mit 60 Bildern pro Sekunde daherkommen? Diese Frage müssen wir nach den ersten Teststunden leider erst einmal mit „Nein“ beantworten. Zwar erreicht der Racer größtenteils die geforderten 60 FPS, rutscht aber oftmals (auch bei trockener Strecke) darunter. Bei vollem Fahrerfeld ist auch Tearing keine Seltenheit. Man muss allerdings sagen, dass die von Slightly Mad Studios eingesetzte Motion Blur Technologie einiges dieser Probleme „schluckt“. Auch wenn Project CARS hier und da in die Knie geht, so lässt es sich doch noch jederzeit sehr präzise steuern. Vielleicht schaffen es die Entwickler ja noch, hier mittels eines späteren Patches die eine oder andere Optimierung zu erzielen.

Mit einer der wichtigsten Komponenten beim Motorsport ist der Sound und auch hier kann man Project CARS durchaus als derzeitigen Platzhirsch verbuchen. Forza ist nach wie vor klasse, aber die „Symphonie“ aus charakteristischem Getriebepfeiffen, dem Dreck, der gut hörbar durch die Radhäuser fliegt, Verformungsgeräuschen oder dem „Auspuffrotzen“ beim Erreichen des Drehzahlbegrenzers oder Herunterschalten ist eine Wohltat für die Rennspieler-Ohren und bietet Motorsport und Realismus auf höchstem Niveau. Echter klingt es nur noch an der Renntrecke oder wenn man selbst im Rennwagen sitzt. Doch auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen: gelegentlich hat die Xbox One-Version von Project CARS mit kleineren Soundbugs zu kämpfen. Das hört sich dann so an, als würde das Gas hängen bleiben. Glücklicherweise behebt sich dieser Bug nach wenigen Sekunden von selbst.


06.05.2015 : Matthias Brems