Test: XCOM: Enemy Unknown

Auf dem Schlachtfeld
So komplex die Möglichkeiten und Verknüpfungen der einzelnen Elemente im Hauptquartier auch sein mögen, letztendlich decken sie nur die Hälfte der Spielmechanik des Titels ab. Für einen Auftrag verlasst ihr nämlich das Hauptquartier. Dann gilt es aus isometrischer Perspektive einen Soldatentrupp übers Schlachtfeld zu bewegen, klassisch, wie im Original. Das ganze erinnert in seinen Grundzügen an Schach. Anders als beim Brettspiel könnt ihr pro Zug allerdings mehrere Aktionen durchführen und seit nicht auf einzelne Spielfelder begrenzt. Entweder bewegt ihr euch bis zu zwei mal über die Karte um eure Position und Deckung zu verbessern oder attackiert einen Gegner. Vor einem Angriff dürft ihr außerdem noch entscheiden, mit welcher Waffe ihr zuschlagen möchtet.

Reicht es zu Spielbeginn noch aus, Gegner einfach zu flankieren, schickt euch der Titel mit zunehmender Spielzeit in immer kniffligere Gefechte. Taktikfüchse und Strategiefans kommen voll auf ihre Kosten. Ungeduld wird sofort bestraft. Kommt ein Mitglied eures Trupps ums Leben, ist er für immer Geschichte. Solche Verluste fallen besonders dann ins Gewicht, wenn es sich um einen gut ausgebildeten Soldaten handelt. Drum werdet ihr stets darum bemüht sein, jeden Zug eurer Schützlinge zwei mal zu überlegen. Das ist auch deshalb bitter nötig, weil die künstliche Intelligenz der Aliens speziell auf den höheren Schwierigkeitsgraden keine Gefangenen macht, und stets mit unvorhersehbaren Situationen zu rechnen ist.

Geht es in einem Auftrag beispielsweise darum, eine Person zu eskortieren, kann diese in Panik geraten und ohne euer zutun plötzlich in eine ungünstige Position wechseln. Dank der sehr durchdachten Levelstruktur, die einen Haufen taktischer Möglichkeiten eröffnet und der behutsamen Heranführung an die einzelnen Gameplayelemente, könnt ihr euch auf solche Momente aber dennoch gut vorbereiten. Das Spiel bleibt also jederzeit fair.


19.10.2012 : Michael Keultjes