Test: Call of Duty: Black Ops 2

Typisch Call Of Duty
Und ihr erkennt richtig: Es macht auch im Multiplayer – abgesehen von Pick 10 – nichts wirklich grundlegend anders, als sein(e) Vorgänger. Die Modi (leider kein „Abgespeckt“ und „Sabotage“) sind größtenteils ein Best Of der vergangenen Teile. Nur Hardpoint, eine Art Hauptquartier, und Multi-Team-Kämpfe sind hinzugekommen. Nicht wirklich was Neues also, aber läuft auch so wie geschmiert. Vor allem, da die neuen Score-Streaks mir sehr viel mehr entgegen kommen, als die Sturm-, Unterstützungs- und Spezialisten-Serien in MW3. Ab sofort zahlen nämlich neben Kills auch Assists, Einnehmen von Punkten und Flaggen, und andere Aktionen auf euer Streak-Konto ein.

Von euch gestartete Drohnen zum Beispiel, geben euch pro Abschuss eures Teams zehn Punkte für einen Drohnen-Assist. Das Teamspiel wird durch dieses neue System in jedem Fall gefördert. Ein weiterer Punkt, der das Online-Spiel angenehmer macht, als noch in MW3, ist der Umstand, dass man nicht mehr so von gegnerischen Streaks zugespammt wird. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Helikopter, eine AC130 und Predator-Raketen zur gleichen Zeit vom Himmel schießen. Hier hat Treyarch also alles richtig gemacht. Auch das vielleicht ein Grund, warum Black Ops 2 etwas weniger schnell, als MW3 vorkommt: Es ist nicht ganz so hektisch. Minimal zwar nur. Aber trotzdem spürbar in meinen Augen.

Schade ist, dass das angekündigte COD-Casting bzw. kommentierte Live-Streaming noch nicht implementiert ist und erst später mit einem Tool nachgereicht wird. Und um endlich mal last but nicht unbedingt least zu Grafik und Sound zu kommen: Beide können über weite Teile überzeugen. Die Grafik leistet sich aber immer wieder derbe Schnitzer in Form von schon fast ekelhaft matschigen Texturen und somit undefinierbaren Objekten. Auch manche der Zukunftslevels sehen seltsam steril und karg aus. Meist kriegt man diese Unzulänglichkeiten aber wegen der ständigen Explosionen und Schusssalven sowieso nicht mit und achtet nur auf die wirklich gut in Szene gesetzten Call-Of-Duty-Momente. Na ihr wisst schon: Wingsuits, Explosionen, Panzer und äh, Explosionen. Dabei wirken vor allem die Farben der Karten im Mehrspieler-Modus knalliger als bei den Vorgängern. Auch die dynamischen Elemente wie vorbeifahrende Züge oder bewegliche Kräne mehren den optischen Genuss hier. Die Synchronisation der Figuren ist den deutschen Sprechern zwar gelungen, aber leider lange nicht so lebhaft und charakteristisch wie den englischen Kollegen. War ja auch zu erwarten. Trotzdem solide.


16.11.2012 : Peter Lebrun