Test: Syndicate

Die Zukunft sieht nicht gerade rosig aus, zumindest wenn man den Machern von Deus Ex: Human Revolution und Syndicate Glauben schenkt. In deren Cyberpunk-Visionen profitieren lediglich eine Hand voll Menschen vom technischen Fortschritt, die Mehrheit fristet hingegen ein jämmerliches Dasein. Diese Geschichte hat erstgenanntes Entwicklerstudio hervorragenden in Szene gesetzt, die Jungs und Mädels aus Schweden (Starbreeze Studios) haben leider sehr viel Potenzial verschenkt.
Agent Kilo meldet sich zum Dienst
In wenigen Jahren spielen Regierungen und Staaten nur noch eine untergeordnete Rolle. Tonbestimmenden sind mächtige Konzerne, die gegeneinander Krieg führen. In diesem Konflikt mischt Agent Kilo für den Konzern EuroCorp mit. Miles Kilo, so der vollständige Name, wurde von seinem Arbeitgeber mit allerlei coolen Gadgets ausgestattet, die ihm zu einem fast übermächtigen Soldaten machen – dazu später mehr.

Die Story von Syndicate handelt von besagtem Held, der eine Verschwörung in den eigenen Reihen aufdecken muss. Wie bei einem überdurchschnittlichen Thriller ist natürlich nichts wie es scheint und manch Freund ist in Wahrheit ein Bösewicht und umgekehrt. Langweilig ist die Geschichte von Syndicate wahrlich nicht, mit der von Deus Ex: Human Revolution kann sie aber bei weitem nicht mithalten. Ok, beim Eidos-Titel handelt es sich um ein Rollenspiel, bei dem der Story und der Entwicklung der Charaktere viel mehr Platz eingeräumt wird, dennoch haben die Drehbuchautoren gerade bei der Geschichte viel Potenzial verschenkt. Besonders Kilo ist einfach nur ein richtig toller Agent, was er über die Ereignisse und seine Rolle denkt, bleibt dem Spieler verborgen. Auch der futuristischen Spielwelt hätte man mehr Leben einhauchen können. Konflikte innerhalb der Gesellschaft werden meist nur angedeutet und die Gegenspieler sind schlicht die Bösen, die es auszuschalten gilt. Richtig gut kommt das Scifi-Setting hingegen beim Gameplay zur Geltung.


21.02.2012 : Stefan Grund