Test: Syndicate

Um die Ecke ballern
Syndicate ist sehr linearer und Rätselarmer Ego-Shooter, der jedoch mit einigen netten Extras aufwartet. Eines dieser Besonderheiten ist das sogenannte Dart-Display. Ist diese Funktion eingeschaltet, wird die gesamte Umgebung in dunklen Farben dargestellt, die Gegner leuchten hingegen im auffälligen orange. Hinzu kommt, dass sich Kilo schneller als seine Feinde bewegt - F.E.A.R. 3 lässt grüßen. Das sind zugegeben keine echten Neuheiten, wirklich neu bzw. neu umgesetzt ist die Möglichkeit seine Feinde zu „hacken“.

So lernt Kilo unter anderem die Fähigkeit seine Feinde zum Selbstmord zu zwingen oder er verleitet einen Gegner per Hack dazu an seiner Seite zu kämpfen. An dieser Stelle sei gesagt, dass Syndicate äußerst brutal ist. Besonders Zivilisten haben nicht viel zu lachen und auch die Gegner werden teilweise ordentlich zerlegt. Besonders blutig wird es wenn der Held einem toten Feind einen Chip entnimmt. Dazu sticht er ihm eine Art Zange ins Ohr oder Auge und holt so den Chip heraus. Nach der wirklich derben „Operation“ erhält Kilo Erfahrungspunkte, die er in bessere Fähigkeiten, beispielsweise mehr Schaden, investieren kann. Spezialisierungen wie bei einem Rollenspiel sind dadurch aber nicht möglich.

Die Hack-Fähigkeiten, die durch einen Druck auf die Linke Schultertaste im eingeschalteten Dart-Display ausgelöst werden, sind aber bei weitem keine Effekthascherei. Vielmehr handelt es sich um ein gelungenes taktisches Feature, da nach Benutzung erst etwas Zeit vergehen muss, bis die Fähigkeiten wieder zur Verfügung stehen. Unbegrenzten Zugriff hat man also nicht, gleiches gilt für das Dart-Display, wobei die Wartezeit hier etwas kürzer ausfällt.

Der technische Fortschritt kommt auch einigen Waffen zu Gute, ein besonderes Maschinengewehr verschießt beispielsweise zielsuchende Kugeln. So ausgefallen wie etwa bei Resistance 3 sind die Schießprügel aber leider nicht. Auch hier wurde ebenso wie bei der Geschichte viel Potenzial verschenkt und oft wünscht man sich schlichtweg mehr von alledem, was einen die Macher vorsetzen. Besonders mit den extrem coolen Hack-Fähigkeiten sind sie sehr sparsam umgegangen. Ein paar abgedrehte Gadgets mehr hätten dem Spiel wahrlich nicht geschadet.


21.02.2012 : Stefan Grund